3sat, 21.10.2000

Dass Verrückte die Realität ver-rückt, verschoben, einfach anders wahrnehmen, darum ging es in dem Dokumentarfilm von Elke Sasse. Die Filmemacherin hat nicht nur „Fälle“ bzw. Menschen, die Erfahrungen mit der Psychiatrie gemacht haben, porträtiert. Sondern vor allem versucht, ihre besondere Art der Wahrnehmung darzustellen.
(…) Sasse versucht überzeugend, Janas Eindrücke mit Hilfe von Kameratricks, formal ungewöhnlichen Bildideen und Effekten sichtbar zu machen. Im Film erfährt man viel über die Isolation, in der sich die Betroffenen befinden, über die Scham, mit der sie ihr Verhalten „wie von außen“ betrachten, und die Hilflosigkeit, die sie empfinden, wenn sie sich den Ärzten mit ihren Medikamenten ausgeliefert fühlen. Aber Sasse beschreibt vor allem auch alternative und integrative Psychiatrie-Ansätze.

taz