08.03.2021 - 22:50 Uhr
Ein Film von Mirjana Momirovic und Caroline Haertel
Was bedeutet es, wenn leben nicht mehr allein geht, weil Körper oder Geist nicht mehr mitspielen und die Familie nicht rund um die Uhr für einen da sein kann? Viele holen sich Hilfe aus dem Ausland, engagieren eine Betreuerin. Plötzlich ist sie da: die fremde Frau, permanent präsent, helfend, pflegend – aber eben auch die fortwährend schmerzhafte Erinnerung daran, dass man es allein nicht mehr packt.
Es ist eine emotionale Achterbahn für zwei Menschen, die sich nicht gesucht haben, aber urplötzlich aufeinander angewiesen sind. Der eine, weil er die Hilfe braucht, die andere, weil sie angewiesen ist auf das Geld. Geld für ein besseres Leben – nicht in Deutschland, sondern zu Hause, etwa in Polen. Doch eben dieses Zuhause sehen die Betreuerinnen über lange Zeiträume nicht.
Der Film zeigt die Höhen und Tiefen von durch das Schicksal – Pflegebedürftigkeit hier, Armut dort – erzwungenen Zweierbeziehungen. Nicht zuletzt ist die Betreuung pflegebedürftiger auch ein Geschäft. Der Markt ist für die Angehörigen Pflegebedürftiger nicht leicht zu durchschauen, die Seriosität der Anbieter nicht leicht zu prüfen. In den vergangenen Monaten haben Staatsanwälte umfangreiche Ermittlungen in der Szene aufgenommen. Auch damit beschäftigt sich die Dokumentation.