Handgemacht: London

03.12.2015 - 15:55 Uhr

Ein Film von Martin Koddenberg und Kristian Kähler

London ist nicht nur ein Anlaufpunkt für kreative Köpfe, es ist DER Platz der DIY-Szene. Trotz der hohen Mieten tummeln sich in der britischen Hauptstadt die abgefahrensten Künstler und coolsten Handwerker. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt.

Rosa und Philippe sind neugierig auf Europas größte Macherszene und legen los. Rosa trifft Peter Bellerby, der ein Jahrhunderte-altes Handwerk wieder zum Leben erweckt: Er macht Globusse mit der Hand. Für die erste selbstbemalte Weltkugel aus Pappe brauchte der ruhige Brite zwei Jahre. Auch wenn es heute schneller geht, so hat es doch etwas „meditatives“.
Weniger ruhig geht es bei der Unterwäsche-Designerin Alice Holloway zu. Sie steht an der Spitze einer Bewegung junger britischer Frauen, die im Burlesque einen neuen Umgang mit der eigenen Sexualität erlernen. Platt und billig darf es nicht sein, dafür pompös, schillernd und schräg.
Bunt mag es Nichollette Yardley-Moore auch. Die weißhaarige Londonerin näht aus alte Stoffen neue Kissen – und das in ihrem winzigen Apartment. Philippe quetscht sich mit dazu und schaut ihr beim Nähen über die Schulter.
Selbst das englische Bier ist den Machern nicht heilig. In zahlreichen Mikro-Brauereien wird Neues ausprobiert. Mittendrin der frühere Banker Bruno Alajouanine. Rosa und Philippe besuchen ihn in Brixton und lernen in seinem „Beer-Lab“ die Kunst des Brauens.
Und auch neue Technologien werden zum Selbermachen verwendet. Im East End trifft Rosa das Startup ‚Technology Will Save Us’, wo sie mit der technikbegeisterten Irene Longworth ihren eigenen Gameboy baut.
Und zum krönenden Abschluss besuchen Rosa und Philippe eine Burlesque-Show und überzeigen sich selbst, ob die selbstgenähten Dessous auch wirklich halten.