18.02.2023 - 23:50 Uhr
Ein Film von Antje Behr und Marie Villetelle
Irgendwann bricht er im Stall zusammen. Das Problem mit einem Tier ist marginal, für Christoph ist es zu viel. Er weint und weint und hört nicht mehr auf. Was ist nur los? Das Gespräch bei einer Beratungsstelle macht klar: Christoph leidet an Depressionen. Für den 38-jährigen Landwirt beginnt ein Kampf um sein Leben. Er selbst sagt dazu: „Das ist todernst“.
Johanna lebt mit der gleichen Diagnose. Die junge Frau sucht Hilfe in einer psychiatrischen Klinik. Zuhause kann sie ihren Alltag nicht mehr bewältigen. Ihr Freund steht ihr zur Seite, helfen aber können aber nur Ärzte. Der Psychiater Jonas Rupp ergänzt das Therapieangebot mit Kampfkunst. Johanna soll ihren Körper spüren. Bei Faust- und Beinschlägen hat sie manchmal das Gefühl: „Da bin ich ja wieder. Ich bin noch da.“
Depression ist einer am weitesten verbreiteten psychische Krankheiten in Deutschland und Frankreich. Der Stoffwechsel im Gehirn gerät durcheinander und das zwingt die Betroffenen in die Knie. Im schlimmsten Fall endet die Krankheit im Suizid.
Die französische DJane hat das erlebt. Elise leidet unter einen bipolaren Störung: Die depressiven Phasen brachten sie an den Rand des Lebens. Heute geht es ihr gut. Sie nimmt Medikamente, macht Musik und geht vorsichtig mit sich um. Ihrer Mutter ist ihr dabei eine Stütze. Gemeinsam achten sie auf die Zeichen, die der Körper gibt. Weicht etwas ab, so geht Elise zu ihren Ärzten.
So teuflisch diese Krankheit ist, das positive an ihr ist: Einmal erkannt, ist sie fast immer heilbar. Die Lebensfreude kommt zwar nur nach und nach zurück, aber sie kommt zurück.