Zu Tisch: Ostschweiz

15.09.2024 - 10:30 Uhr

Ein Film von Hanna Leissner

Die Ostschweiz liegt eingebettet zwischen Bodensee und Voralpen. Begünstigt durch das milde Klima im Hinterland des Sees ist die Region ein ideales Obstanbaugebiet mit vielen Streuobstwiesen und alten Baumbeständen. Die Birne wird hier seit Jahrhunderten zu Saft, Most oder Dörrobst verarbeitet.

In Lömmenschwil betreibt Thomas Oeler eine der letzten Holzofendörrereien der Schweiz. Dörren ist eine alte Methode um Obst haltbar zu machen, indem den Früchten Wasser entzogen wird. Die Birnen werden über mehrere Tage gedörrt und dabei von Thomas immer wieder auf ihre Konsistenz und den Trocknungsgrad geprüft.

Im Ganzen gedörrte Birnen sind eine Delikatesse und vor allem als Grundlage für Birnenweggenfüllung bekannt. In der Ostschweiz wird diese Masse aus verschiedenen Dörrfrüchten für den Schlorzifladen verwendet, einem Kuchen mit Rahmguss. Doch die gedörrte Birne passt auch zu herzhaften Gerichten. Jacqueline Oeler probiert mit einer Freundin eine neue Kreation aus, frittierte Kartoffelkroketten mit Dörrbirnen, dazu gibt es Brennesselpesto.

Im Herbst, wenn die Dörrsaison beginnt, brennt der Holzofen Tag und Nacht. Zu dieser Zeit muss auch das eigene Obst geerntet werden. Dazu laden die Oelers Freunde und Verwandte zum Helfen ein. Als Dankeschön bereiten Thomas und seine Frau Jacqueline ein Käsefondue nach Ostschweizer Art zu, aus Tilsiter und Appenzeller und mit Birnen- statt Brotstückchen.