Zu Tisch in Istanbul

19.09.2015 - 18:45 Uhr

Ein Film von Elke Sasse

Ein Garten in Istanbul? Doch das gibt es: Mine und Ilhan Agcaabat (auf dem „g“ ist noch so ein „v-Haken“ oben drauf, geht bei mir leider nicht…) leben mit ihrer Großfamilie in Beykoz, auf der asiatischen Seite Istanbuls, den Bosporus entlang Richtung Schwarzes Meer. Dort zieht Ilhans Mutter Emine unermüdlich Tomaten, Paprika und was sonst noch Platz findet zwischen den drei Häusern der Familie. Emine stammt aus einem Dorf an der Schwarzmeerküste und kam erst mit 16 Jahren in die Stadt. Wie viele Istanbuler sind die Agcaabats eine Familie von Zuzüglern. Und so ist auch die Istanbuler Küche geprägt von den Einflüssen der türkischen Regionen. Mine kocht gefüllte Paprika, Baklava und Sekerpare (an dem „S“ ist unten ein Haken…) – mit viel Zucker, sonst schmeckt es nicht, findet sie.
Ilhan ist Silberschmied. Seine Werkstatt nahe dem Großen Basar liegt in einem Hof, in dem sich viele Silberhandwerker niedergelassen haben. Dort pflegen sie noch immer die Tradition der Silberkunst, während sich in den Läden der Umgebung bereits die Billigkonkurrenz breit macht. Zu seiner Arbeit fährt Ilhan jeden Morgen mit der Fähre über den Bosporus, vorbei an einer Stadt in Veränderung. Ilhan bedauert den Einfluss der Moderne auf seine Stadt, sein Neffe Hasan dagegen findet Fußgängerzonen mit Markenkleider-Läden und schicken Cafés ganz normal…