14.06.2015 - 19:45 Uhr
Ein Film von Mirjana Momirović und Caroline Haertel
Wild und majestätisch ist die Natur des Durmitor-Gebirges im Norden Montenegros. Weite Almen ziehen sich in sanften Wellen durch die Hochtäler. Berge, deren Felsen gefaltet sind wie ein Stück Papier, zeigen deutliche Spuren der Jahrmillionen lang wirkenden Urgewalt der Erde. Viele tosende Flüsse haben ihr Bett tief in dieses Berggestein gegraben. Die bekannteste dieser Schluchten ist die Tara-Schlucht, die nach dem Grand-Canyon in Colorado die zweitgrößte Schlucht der Erde ist.
Die Durmitor-Region ist bekannt für ihre freundlichen Bewohner, ihre unberührte Natur und die gesunde, ökologische Nahrung. Hier auf einem kleinen Hügel mit traumhaftem Blick auf den smaragdgrünen Fluss wohnt der 42jährige Goran Lekovic mit seiner Familie. Goran ist der einzige in der Gegend, der nach der jahrhundertealten Tradition Floße baut und damit Touristen durch die Tara-Schlucht fährt. Wegen der unberechenbaren Stromschnellen sind die Fahrten anstrengend und gefährlich. Doch der Fluss ist Gorans Leben und seine große Liebe.
In den kleinen Buchten, dort wo der Fluss etwas bereiter und ruhiger ist, macht Goran mit seinen Passagieren Pause. Während der Angelsaison gibt es dann gleich am Ufer gegrillte Wildforellen aus dem Fluss. Ansonsten fährt der Flößer seine Gäste nach der Tour zu sich nach Hause, wo seine Frau Vida schon lokale Spezialitäten vorbereitet hat: Fleisch vom Grill, Pita mit Käse manchmal auch CICVARA, eine Art Gerstenmehl-Polenta, die mit viel Rahm gekocht wird.