Spionagefall Robert Oppenheimer

Spionagefall Robert Oppenheimer

Spionagefall Robert Oppenheimer

Ein Film von Bertina Henrichs. Hergestellt von Berlin Producers Media in Koproduktion mit Acqua Alta im Auftrag des ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE.

Als die USA in den Jahren von 1943-45 in Los Alamos in New Mexico die Atombombe entwickelten, standen der Leiter des Projektes, J. Robert Oppenheimer, und seine Mitarbeiter unter enger Beobachtung sowohl durch das FBI als auch durch Spione der Sowjetunion. Aus Anlass des 80.Jahrestages der Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki rekonstruiert die TV-Dokumentation den „Spionagefall Oppenheimer“.

Die Entwicklung der amerikanischen Atombombe in Los Alamos verlief unter strengster Geheimhaltung. Trotzdem wurde das Projekt „Manhattan“ von Spionen beider Seiten bespitzelt. Das FBI beschattete den Leiter der Operation, Robert Oppenheimer, bereits seit seiner Zeit als Professor in Berkeley und setzte dies auch in Los Alamos und in den Jahren danach fort, als er sich für eine internationale Kontrolle der Atomwaffen einsetzte.  In der Anhörung durch die Atomenergiekommission, die damit endete, dass Oppenheimer der Zugang zu atomaren Geheimnissen entzogen wurde, versorgte das FBI die Anklage mit über 7000 Seiten Abhörprotokollen – und verwanzte obendrein während des ganzen Verfahrens das Telefon seiner Anwälte.

J. Robert Oppenheimer

Doch auch die Gegenseite hatte ihn im Visier. Der deutsche Physiker Klaus Fuchs, ein enger Mitarbeiter Oppenheimers, spionierte für die Sowjetunion in Los Alamos. Außer ihm waren noch drei weitere Spione am „Manhattan Project“ beteiligt. Theodore Alvin Hall, Deckname MLAD, übergab schon 1944 wichtiges Material über die Implosions-Methode und andere Aspekte der Konstruktion einer Atombombe an die Sowjetunion. Er wurde bereits 1950 verdächtigt, bestritt aber zu jener Zeit alle Anschuldigungen und wurde nie verurteilt. Der letzte der russischen Spione, Oscar Seborer, wurde erst vor wenigen Jahren enttarnt.

Der Film rekonstruiert, wie das Klima des Misstrauens und die Beschattung durch beide Seiten die Entwicklung der Atombombe beeinflusste, wie der Mensch Oppenheimer davon geprägt wurde und was dies für den sich entwickelnden Kalten Krieg bedeutete.

Die Frauen des Bauernkriegs

Die Frauen des Bauernkriegs

Die Frauen des Bauernkriegs

Ein Film von Martin Betz. Eine Koproduktion von pre tv und Yellow Table Media in Zusammenarbeit mit dem MDR, SWR, Arte und ORF gefördert durch MDM, Freistaat Thüringen, RTR – Fernsehfonds Austria und CINESTYRIA. 45/90 Minuten (D/Ö 2025)

Lange Zeit waren sie vergessen. Blieben unbemerkt. Verloren im Dunkel der Geschichte. Die Frauen des Bauernkriegs. Und doch ist der deutsche Bauernkrieg, der sich dieses Jahr zum 500. Mal jährt, ohne Frauen nicht denkbar. Denn auf ihre Weise kämpften auch sie für politische Mitsprache, gerechte Lebensbedingungen und religiöse Selbstbestimmung.

Die 90-Minuten-Doku „Die Frauen des Bauernkriegs“ erzählt zum ersten Mal die Geschichte der Aufstände zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus einer weiblichen Perspektive: Else Schmid, die Frau des Revolutionsführers Joß Fritz, ist schon Jahre vor dem Bauernkrieg in der Bundschuh-Bewegung im Elsass und Breisgau aktiv. Margarete Renner, eine Bäuerin aus Böckingen bei Heilbronn, zeigt ihren Widerstand in der Verweigerung von Abgaben und zieht wahrscheinlich sogar mit bewaffneten Bauern aufs Schlachtfeld. Katharina Kreutter aus dem thüringischen Mühlhausen wiederum macht sich schon früh für die Reformation stark, stürmt mit anderen Frauen eine Kirche, um ihrem Protest gegen den moralisch korrumpierten Klerus Luft zu machen. Und Magdalena Gaismair aus Südtirol schließlich unterstützt ihren Mann Michael Gaismair bei den wichtigsten Aufstandsbewegungen im Alpenraum und begleitet ihn mit ihren Kindern bei seiner abenteuerlichen Flucht nach Italien.

Die mutigen Taten dieser Frauen werden in dieser Doku in aufwendigen Spielszenen zum Leben erweckt, die historische Einordnung des Bauernkrieges von 1525 erfolgt über grafisch hochwertige Animationen sowie die Expertise führender Expert*innen. „Das war etwas Einmaliges“, so die Historikerin Lyndal Roper von der Universität Oxford, „die größte Erhebung im westlichen Europa vor der Französischen Revolution.“  Die geschlechterspezische Betrachtung des Bauernkriegs ist dabei nicht nur notwendig, sondern längst überfällig. „Denn Frauen haben vielfach zum Aufruhr aufgerufen und waren teilweise die Beginnerinnen von Protesten“, so Vivien Schiefer vom Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. Der Protest der Frauen reichte von verbalen Angriffen gegen die Obrigkeit bis zur Entblößung des Hinterns vor den feindlichen Truppen. Eine Geschichte, die in den Quellen nur zwischen den Zeilen zu finden ist. Die Drehbuchautorin Saskia Geisler: „Auch die historische Forschung wendet sich dem Thema gerade erst zu – es ist eine Spurensuche, denn oftmals erfahren wir nur über Zeugnisse von Männern, wie etwa Gerichtsakten, etwas über die Handlungen der Frauen.“
Regisseur Martin Betz bereiste mit seinem Team die wichtigsten Schauplätze des Bauernkriegs – von Südtirol bis Sachsen-Anhalt, von Oberschwaben bis nach Thüringen – und setzte die spannenden und erstaunlichen Geschichten der Frauen in Spielszenen um. Die Dokumentation „Die Frauen des Bauernkriegs“ im Auftrag von MDR, SWR, Arte und ORF wurde als deutsch-österreichische Koproduktion von Yellow Table Media und pre tv realisiert – die Erstausstrahlung erfolgt am 10. Mai 2025 um 20:15 Uhr auf Arte, es folgen Ausstrahlungen im MDR, SWR und ORF.

Der ewige Kaiser – Wie wahre Geschichte des Franz Joseph

Der ewige Kaiser – Wie wahre Geschichte des Franz Joseph

Der ewige Kaiser – Wie wahre Geschichte des Franz Joseph

Ein Film von Koddenberg in Co-Produktion mit pretv (Österreich), 53 min., ORF, ZDF/ARTE 2023

Kaiser Franz Josephs Liebesbeziehung mit Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi, ist legendär. Doch sie verstellt den Blick auf einen Herrscher, der mit eiserner Hand 68 Jahre die Geschicke des Habsburger-Reichs lenkt. Seine fatalen Fehlentscheidungen führen die k. u. k. Monarchie geradewegs in den Untergang. Am Ende ist es seine Unterschrift, die den 1. Weltkrieg auslöst. Wer war Franz Joseph I. als Kaiser und als Mensch?

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Kaiser Franz Joseph I. lenkt 68 Jahre die Geschicke des Habsburger-Reichs. Er ist die Konstante im Europa des 19. Jahrhunderts. Doch in seiner k. u. k. Monarchie sind die Fliehkräfte enorm, der Zusammenbruch wirkt wie vorherbestimmt. Heute überlebt Franz Josephs Andenken vor allem durch die zahlreichen Verfilmungen seiner Ehe mit Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi. Der Film erzählt das wahre Leben eines Herrschers, der sein Reich mit eiserner Hand regiert und durch sein Festhalten an überkommenen Traditionen Europa in den Ersten Weltkrieg führt.

Der junge “Franzi” wird 1830 in Schönbrunn geboren. Seine Mutter Sophie legt ihm Fleiß, Ordentlichkeit und Disziplin in die Wiege. Mit hartem Drill wird er zum “perfekten Pflichterfüller” erzogen. Religiöse und militärische Ertüchtigung sind die obersten Maximen seiner Erziehung. Schon als Teenager hat er bis zu 50 Wochenstunden Unterricht.

Während der Revolution von 1848 – Franz Joseph ist gerade 18 Jahre alt – betreibt seine Mutter den Austausch der Führungsriege im Hause Habsburg. Sie überredet sowohl ihren Schwager zum Abdanken, als auch ihren Mann zum Verzicht auf die Kaiserkrone. Franz Joseph wird zum Kaiser proklamiert.

Mutter Sophie ist es auch, die ihrem Sohn nahelegt, eine seiner beiden bayerischen Cousinen zu heiraten. Doch nach der Hochzeit wird klar, dass “Sisi”, die ihr zugedachte Rolle als Kaiserin gänzlich ablehnt. Franz Joseph wird ihr ein Leben lang hinterherlaufen. Auch in seinem Reich brodelt es. Revolutionäre drohen immer wieder Franz Josephs  Monarchie in Stücke zu reißen. Er antwortet stets mit militärischer Härte: Die Bewahrung des Alten wird zum entscheidenden Leitmotiv seines Lebens. Am Ende kann aber auch er den Lauf der Zeit nicht aufhalten.

Der General und der Elektriker – Machtkampf in Polen

Der General und der Elektriker – Machtkampf in Polen

Der General und der Elektriker - Machtkampf in Polen

Ein Film von Holger Preuße, WDR/ARTE, 43/52min, 2021

Es sind zwei Menschen, wie sie ungleicher nicht sein konnten: Hier der General, der seine Karriere in Partei und Militär gemacht hatte, und schließlich zum mächtigsten Mann Polens aufgestiegen war; dort der Werftarbeiter, der die Mächtigen herausforderte und Anführer der ersten unabhängigen und freien Gewerkschaft in einem sozialistischen Land wurde. Im Winter 1981 eskalierte die Lage und der Militär- und Staatschef, General Wojciech Jaruzelski, wusste keinen anderen Ausweg, um den wachsenden Einfluss der Gewerkschaft Solidarność unter seinem Führer, Lech Wałęsa, einzudämmen, als am 13.Dezember das Kriegsrecht zu verhängen.

Nun, 40 Jahre später, blickt der Film zurück auf die Biografien der beiden ungleichen Männer, die über ein Jahrzehnt hinweg eng miteinander verwoben waren – bis der gelernte Elektriker Wałęsa im Dezember 1990 General Jaruzelski im Amt des Staatspräsidenten nachfolgte.

Der Film erzählt die Geschichte vom Kampf zweier Rivalen und lässt enge Vertraute und Zeitzeug:innen zu Wort kommen. So den Gewerkschaftsführer und Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa selbst; den Mitbegründer der Solidarność, Bogdan Borusewicz, der Wałęsa Im August 1980 aufforderte am großen Streik teilzunehmen; Wałęsas Mitarbeiterin Anna Maria Mydlarska; den ehemaligen Polen-Korrespondenten von Le Monde, Bernard Guetta; die Untergrundkämpferin und Dokumentaristin des polnischen Kriegsrechts Małgorzata Niezabitowska; Jaruzelskis Pressesprecher Jerzy Urban und Stanislaw Ciosek, der im Auftrag von Jaruzelski mit Wałęsa in der Zeit seiner Internierung politische Verhandlungen führte.

Sisis Erben – Die Kinder der Kaiserin Elisabeth

Sisis Erben – Die Kinder der Kaiserin Elisabeth

Sisis Erben – Die Kinder der Kaiserin Elisabeth

Ein Film von Martin Koddenberg, 52 min., ZDF/ARTE 2022

Von wegen ‘liebevolle Mutter’: Die echte Kaiserin Elisabeth von Österreich ist das genaue Gegenteil von dem, was die legendäre “Sissi”-Trilogie aus den 1950er Jahren zeigt. Die exzentrische Sisi rückt Zeit ihres Lebens ihre eigenen Interessen in den Vordergrund. Wie lebt sie mit ihren Kindern?

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in der ARD-Mediathek

Nach der Hochzeit mit Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1854 bekommt Sisi den Druck der Verwandtschaft zu spüren: Der Fortbestand der Dynastie hängt an der jungen Frau. Ein Jahr später, mit 17 Jahren, bringt sie ihr erstes Kind; Sophie; auf die Welt. Doch auch die Geburt der zweiten Tochter, Gisela, erfüllt nicht die Erwartungen an einen männlichen Nachfolger. Als Sophie 1857 während einer Ungarn-Reise stirbt, zeigen sich tiefe Risse in der Beziehung der Eltern.

Erst die Geburt des Thronfolgers Rudolf 1858 kann die Situation entschärfen. Daraufhin nimmt Sisi für zwei Jahre Reißaus. Ihr Kinder wachsen in dieser Zeit ohne sie auf – als Sisi zurückkehrt, erkennen sie “die fremde Frau” nicht.

1868 bringt Sisi im heutigen Budapest ihr viertes Kind zur Welt, Marie Valerie. Diese “ungarische Tochter” wird von ihrer Mutter mit Liebe und Zuneigung geradezu erdrückt. Als sie sich emanzipiert, heiratet sie in die “Skandal-Linie” der Habsburger ein, äußert sich deutsch-national. Trotzdem sorgt sie mit ihren neun Kindern und zahlreichen Enkeln dafür, dass die Familie bis heute weit verzweigt ist.

Dass Kaiser Franz Joseph den Thronfolger zu einem strammen Soldaten erziehen lässt, kann Sisi gerade noch verhindern. Der Kaiser hält ihn fortan von allen Entscheidungen fern. Rudolf flüchtet sich in eine Welt von Drogen und Alkoholexzessen. Er bringt sich und seine Geliebte um. Sisi erwischt das auf kaltem Fuß: Die Kaiserin hat sich mehr und mehr von ihrer Familie abgewandt. Sie lebt in ihrer eigenen Welt, die in erster Linie aus Reisen, Reiten und Dichten besteht. Kaiser Franz Joseph sorgt sich derweil um die vaterlose Enkelin Elisabeth-Marie, genannt “Erszi”. Sie wird zur Rebellin am Wiener Hof. Nach dem Untergang des Kaiserreichs beginnt sie ein neues Leben in SPÖ-Kreisen und heiratet einen Vertreter der Wiener Arbeiterklasse.