13.07.2022 - 17:05 Uhr
Ein Film von Holger Preusse
Es ist Anfang August und die Ernte der Arganfrüchte im Südwesten Marokkos ist in vollem Gange. Das Sammeln und die Weiterverarbeitung der Früchte des Arganbaumes ist Frauensache. So will es die Tradition. Die Berber leben schon seit jeher mit und von dem Baum. Botaniker schätzen ihn auf fünfundzwanzig Millionen Jahre. Er ist einer der ältesten Bäume der Welt. Vor Urzeiten war er weit verbreitet – heute wächst er nur noch in Marokko.
Für die Berber gleicht der Arganbaum einem Wunder, denn er liefert ihnen nahezu alles, was für ihr Leben am Rande der Wüste notwendig ist. Der Baum hält die Wüste auf, er spendet Schatten, liefert Brennholz und seine Blätter dienen den Ziegen als Futter. Das wertvollste aber ist das Öl, das die Frauen aus seinen Früchten gewinnen – es hat heilende Kraft, wird als Kosmetik verwendet und verfeinert so manche Speise. Das orangefarbene, aromatische Öl zählt in jüngster Zeit auch bei Köchen in Westeuropa zu den ganz auserlesenen Lebensmitteln.
Der Film gibt einen Einblick in das Leben der Berberfrauen im Südwesten Marokkos. Er dokumentiert die Herstellung des Arganöls in den verschiedenen Etappen und zeigt die manuelle Fertigung ebenso wie die industrielle Erzeugung. En passant gelingt es dem Film dabei, die gesellschaftlichen Diskussionen und Veränderungen, die durch die Frauenkooperativen in Marokko initiiert wurden, erfahrbar zu machen.