12.07.2021 - 23:40 Uhr
Ein Film von Peter Podjavorsek und Adama Ulrich
Viele kennen es: Ein Mensch, der einem nahe steht, vertritt seit dem Ausbruch der Coronapandemie plötzlich obskure Ansichten. Er behauptet, dass das Coronavirus nicht existiert. Oder dass Bill Gates hinter allem steckt und Menschen beim Impfen gechipt werden, damit sie von den Mächtigen kontrolliert werden können. Manche sind sogar davon überzeugt, dass es eine geheime Elite gibt, die Babies ermordet, um aus deren Blut Verjüngungskuren zu machen.
Nicht alle Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen denken so radikal, nicht alle sind Verschwörungsgläubige. Doch Corona spaltet: Familien, Freundschaften, unsere Gesellschaft. Allzu häufig scheitern Versuche, sich in freundschaftlich-kritischer Weise auseinanderzusetzen, weil sich jeder sicher ist, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein.
Wie sollen wir aber miteinander umgehen, wenn so unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen, dass eine Verständigung kaum mehr möglich scheint? In der Dokumentation „Beziehungskrisen: Wie Corona spaltet“ besuchen die Autoren Peter Podjavorsek und Adama Ulrich Menschen, die mit ihren Verwandten oder Freunden wegen unterschiedlicher Ansichten zu Corona im Clinch sind. Richard Zschech ist mit Verschwörungsmythen aufgewachsen. Heute hat er sich davon gelöst – und sieht seinen Vater nur noch gelegentlich, da ein normales Gespräch kaum mehr möglich ist. Marcus Fuchs, der Initiator von „Querdenken“ in Dresden, liegt ebenfalls mit seiner Verwandschaft im Streit. Bei Andrea S. waren Gespräche irgendwann gar nicht mehr möglich. Sie hat den Kontakt zu ihrer Mutter komplett abgebrochen. Dabei sind sich die meisten einig: Menschen sollten miteinander im Gespräch bleiben. Denn nur so kann Demokratie funktionieren.