19.11.2016 - 18:30 Uhr
Seit Anfang 2016 leben etwa 22.000 Syrer in Berlin, vor allem Flüchtlinge. Syrische Kultur gibt es in der Stadt aber schon viel länger. Bei wohlhabenden syrischen Familien war es üblich, die Kinder zum Studieren nach Deutschland, England oder Amerika zu schicken. Auch mit der DDR gab es einen regen Austausch von Studenten. Einige von ihnen blieben hier und arbeiten heute zum Beispiel als Ärzte oder Ingenieure. Dennoch gibt es nicht die „syrische Kultur“ in Berlin. Eher könnte man von einer Kultur der Levante (die alte Bezeichnung für den Nahen Osten) sprechen, die in Syrien, Jordanien, Palästina und dem Libanon verbreitet ist und sich stark miteinander vermischt.
Luna Bandakje ist Architekturstudentin an der TU und begleitet Anni Dunkelmann nach Syrien in Berlin: Der Zahnmedizinstudent Faez will den Berlinern vermitteln, dass Syrien mehr ist als Krieg und hat dazu einen Youtube-Kanal gegründet. Mit einer syrischen Köchin kaufen sie Gemüse und exotische Zutaten auf dem Wochenmarkt am Maybachufer um danach Ramadan-Gerichte zuzubereiten. Die Verkäufer sind zwar oft Türken, die Stände mit den Stoffplanen und die Zutaten erinnern aber an ihre Heimat. In einer Moschee lernt Anni, warum man die Schuhe draußen stehen lassen muss und was es mit dem Ramadan auf sich hat und später am Abend lässt sie sich zeigen, wie man richtig Shisha raucht.