16.11.2019 - 17:35 Uhr
Ein Film von Stefanie Fleischmann
Smog, Feinstaub und Stickoxide belasten unsere Städte, das Klima – und unsere Gesundheit. „plan b“ zeigt innovative Methoden, die uns und unsere Städte wieder besser durchatmen lassen.
Laut EU-Angaben sterben jährlich 400.000 Menschen durch die Folgen von Schadstoffen in der Luft. In den Städten ist die Luft am schlechtesten, zugleich leben dort die meisten Menschen. Die Luftqualität gerade dort zu messen und zu verbessern, ist also dringend nötig.
Wenn Larry Couchy in Paris mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, vermeidet er Straßen mit hoher Belastung. Das geht, weil die App „Plume Air Report“ ihm die Luftqualität anzeigt. Larry Couchy arbeitet für das Unternehmen und ist sicher: „Indem wir den Kontakt mit belasteter Luft vermeiden, können wir ein gesünderes Leben führen.“ Gleichzeitig soll die App die Menschen im Alltag für das Thema Luftverschmutzung sensibilisieren, damit sie sich stärker für politische und gesellschaftliche Maßnahmen zur Verbesserung der Luft einsetzen.
Kohlenstoffdioxid ist Klimakiller Nummer eins. Jan Wurzbacher und Christoph Gebald haben eine Technologie entwickelt, mit der man der Luft CO2 entziehen kann, um es für industrielle Zwecke zu recyceln oder sogar ganz aus der Atmosphäre zu entfernen. Rund 900 Tonnen CO2 saugt ihre Anlage jährlich aus der Luft. Die Menge entspricht den Emissionen, die rund 200 Autos im Jahr ausstoßen. Die Vision der Gründer: „Wir wollen ein Prozent der globalen CO2-Emissionen aus der Erdatmosphäre holen.“ Um die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre zu senken, soll ein Teil des Gases ganz verschwinden. Auch dafür haben die Gründer schon Ideen entwickelt: In einer Pilotanlage auf Island speichern sie das CO2 schon in der Erde.
Ein Hauptgrund für die dreckige Luft in unseren Städten sind Autoabgase. In Norwegen ist man schon weiter: hier ist jedes fünfte verkaufte Auto bereits ein Elektroauto, getankt wird mit Ökostrom. Die norwegische Regierung verfolgt das Ziel, dass ab 2025 keine Autos mehr mit Verbrennungsmotoren verkauft werden. Die Hauptstadt Oslo geht noch weiter: Die Innenstadt erlaubt in vielen Bereichen keine Autos mehr. Weniger Autos bedeuten neben sauberer Luft auch neue Möglichkeiten der Raumgestaltung: 750 Parkplätze in der Innenstadt sind verschwunden, hier sind Sitzmöglichkeiten, Spielplätze und Grünflächen entstanden.