Zu Tisch: Alentejo

12.05.2024 - 18:40 Uhr

Ein Film von Ivonne Salo

In der portugiesischen Region Alentejo südlich von Lissabon gibt es jahrhundertealte Korkeichenwälder, die “Montados.” Sie stehen unter Naturschutz und liefern Naturkork. Aus dem Alentejo-Kork werden Weinkorken aber auch Möbel oder Kleidung hergestellt.

Guida Silva besitzt einen Korkeichenwald in 7. Generation. Jedes Jahr zwischen Mai und August ernten sie und ihre Arbeiter den wertvollen Naturkork. Korkernte ist Präzisionsarbeit, erfahrene Arbeiter schälen die Korkrinde vorsichtig vom Baumstamm. Die Korkeiche ist der einzige Baum der Erde, der keinen Schaden nimmt, wenn man ihn schält.

Während der Erntemonate ist Guidas Bruder Pedro Silva für das leibliche Wohl der ganzen Familie zuständig. Er lebt von der Schweinezucht. Die Arbeit in den Korkwäldern hat ihn nie interessiert. Seine Leidenschaft ist das Kochen. Seine Frau Paula und Tochter Joana helfen ihm beim Zubereiten der traditionellen Gerichte wie der Brotsuppe “Açorda à Alentejana”, die mit Wildkräutern aus den Korkeichenwäldern zubereitet wird. Zum Ende der Erntewoche serviert Pedro eine besondere Delikatesse – die “Migas à Alentejana”. Basis dieses Gerichts ist das saftige Fleisch der schwarzen Schweine der Region. Die Alentejo-Schweine ernähren sich von den besonders ölhaltigen Eicheln der Korkeichen. Darum hat ihr Fleisch einen einzigartigen Geschmack.

Als Nachtisch serviert Pedro “Toucinho do Céu”, einen saftigen Mandelkuchen mit Puderzucker und “Sericaia”, eine süße Eierspeise mit Zimt. Dazu schmeckt der Honig von Waldbienen aus dem Korkeichenwald besonders gut.