26.06.2021 - 10:45 Uhr
Ein Film von Adama Ulrich
Die Kapverden bestehen aus 15 Inseln, von denen neun bewohnt sind. Die Inselgruppe liegt vor der Westküste Afrikas und war bis 1975 portugiesische Kolonie.
Santo Antão ist die zweitgrößte und westlichste Insel der Kapverden. Mediterrane Hochebenen wechseln sich mit tropisch-feuchten Tälern ab. An den steilen Hängen des gebirgigen Eilandes wurden Terrassen angelegt, wo das Gemüse für den täglichen Bedarf angebaut wird. Im immergrünen Paúl-Tal wachsen knapp mannshohe Kaffeesträucher.
Armindo Pires und seine Familie leben in dem kleinen Dorf Cobo de Ribeira inmitten der Berge. Sie kultivieren Kaffee und Zuckerrohr. Zur Erntezeit gibt es für Armindo und seine beiden Söhne, Kevin und Calu, so viel zu tun, dass sie auf Helferinnen und Helfer angewiesen sind. Der Kaffee wird per Hand geerntet, getrocknet, geschält und geröstet. Das Zuckerrohr verarbeiten die Söhne in ihrer eigenen Brennerei zu Grogue, einem Schnaps, der ähnlich wie würziger Rum schmeckt.
Um das leibliche Wohl der Familie kümmern sich Armindos Frau Julia und ihre Schwiegertochter Aurisia. Zum Mittagessen gibt es Cachupa, das Nationalgericht der Kapverden. In den Eintopf kommt nahezu alles, was auf der Insel an Gemüse wächst: Mais, Zwiebeln, grüne Bananen, Maniok, Süßkartoffeln, Yams, Tarowurzeln, Bohnen und Kohl. Als Nachtisch bereitet Aurisia einen Kaffeepudding zu – das Lieblingsdessert ihres Mannes Kevin.
Zum Abschluss der Kaffeeernte kochen Julia und Aurisia ein Caldo de Peixe, einen Fischeintopf, der aus frischem, festem Fischfilet, Zwiebeln, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Yams und Kochbananen besteht
Beim Essen auf der Kaffeeplantage bedankt sich Armindo bei den Erntehelfern. Obwohl der Ertrag dieses Jahr wegen der starken Trockenheit geringer ausgefallen sei als in den vergangenen Jahren, hätte er es ohne sie nicht geschafft.