Zu Tisch: Paris

06.03.2022 - 18:25 Uhr

Ein Film von Lorenz Findeisen

Julie-Lou ist Schäferin – in Paris!

Der Bauernhof, den sie gemeinsam mit anderen Frauen betreibt, liegt mitten in der nördlichen Vorstadt. Regelmäßig überqueren die Frauen mit ihrer Herde mehrspurige Straßen und treiben ihre Schafe vorbei an langen Reihen von Hochhäusern zur nächsten Weide.

Julie-Lou und ihre Freundinnen kämpfen für eine wilde Utopie: Landwirtschaft in der Großstadt: Auch hier soll es möglich sein, eigene Nahrungsmittel zu produzieren. Landwirtschaft soll die Stadt wieder grün und lebenswert machen.

Auf den ersten Blick erscheint das unrealistisch: Wo soll es in der Großstadt Platz für Weiden, für Obst- oder Gemüseanbau geben? Wer soll Zeit haben, sein Essen selbst anzubauen.

Doch Julie-Lou findet Rasenflächen zwischen Hochhäusern, auf denen ihre Schafe weiden können. Auf manchen Häusern entstehen Dachgärten und in versteckten Kellern werden in dieser Stadt seit langer Zeit Pilze angebaut. Auf ihrer Farm versuchen sich die Freundinnen geduldig in alternativer Landwirtschaft, bauen Gemüse und Wein an, verweben Wolle und tauschen das Fleisch oder den Dung der Schafe gegen andere in der Stadt produzierte Lebensmittel.

Die Pariser Küche hat schon immer Einflüsse der Regionen Frankreichs und der ganzen Welt vermischt und verwandelt. So ist es auch bei Julie-Lou und ihren Mitstreiterinnen: Was die eigene Produktion hergibt, landet auf dem Teller und jede der Frauen bringt aus ihrer Heimat Ideen und Rezepte mit: Julie-Lou kocht ein südwestfranzösisch geprägtes Pot-au-Feu, Rose aus der Bretagne bäckt einen Pflaumenkuchen und Ibtissem aus Tunesien Mlewi-Fladenbrote.