Zu Tisch: Sauerland

02.12.2023 - 10:35 Uhr

Ein Film von Hanna Leissner

Das Sauerland ist eine dünn besiedelte Region im Süden Westfalens, mit kleinen Städten und Dörfern, Fachwerkhäusern und sehr viel Wald. Traurige Berühmtheit erlangte das Sauerland als 2007 Orkan „Kyrill“ Millionen von Bäumen umknickte. Auch die Wälder von Familie Gilsbach aus dem beschaulichen Schmallenberg-Oberkirchen waren betroffen. Forstwirt Elmar Gilsbach beschloss nur noch klimatolerante Bäume nachzupflanzen, die tiefer wurzeln und mit Trockenheit besser umgehen können. Seither betreiben die Gilsbachs eine eigene Forstbaumschule.

Wie die meisten mitteleuropäischen Wälder ist auch der Wald im Sauerland eine Kulturlandschaft, die vom Menschen gepflegt wird. Dazu gehört die Jagd. Corinne Gilsbach wanderte nicht nur aus Liebe zu ihrem Mann von Düsseldorf ins Sauerland aus, sondern auch weil ihr Natur und Jagd am Herzen liegen. Das Interesse haben sie an ihre Kinder Charlotte und Constantin weitergegeben. Bereits mit 16 Jahren haben beide den Jagdschein gemacht.

Wenn im Herbst die Jagdsaison beginnt, kommt bei den Gilsbachs viel Wild auf den Tisch: als Filet pochiert, als Burgerfleisch durchgedreht oder die Knochen zu einer Brühe verkocht. Auch bei den Beilagen setzt Corinne auf saisonale Produkte, wie Schwarzwurzeln zum Rehfilet oder Hagebuttenmus zur Westfälischen Quarkspeise. Neben Wildgerichten sind traditionelle Kartoffelrezepte wie die Sauerländer Potthucke beliebt. Für das herbstliche Kartoffelbraten im Freien trifft sich Corinne mit ihrer Jägerinnengruppe. Immer mehr Frauen machen das Grüne Abitur, wie der Jagdschein auch genannt wird. Zu den Knollen aus dem Feuer gibt es eine Beilage mit Aroma aus dem Wald – Butter mit Douglasiennadeln.