Zu Tisch: Slawonien

25.05.2024 - 9:55 Uhr

Ein Film von Mirjana Momirovic

Im äußersten Osten Kroatiens liegt Slawonien. Es ist eine liebliche Hügellandschaft mit Flussauen und Ackergebieten. Slawonien ist die Kornkammer Kroatiens, ein fruchtbares Gebiet in der Pannonischen Tiefebene. Die Flüsse Drau und Donau sorgen für die große Artenvielfalt der Region.
Der Naturpark Kopački rit, der sich entlang das Mündungsgebiet der Drau in die Donau erstreckt, ist eines der größten und wichtigsten Sumpfgebiete Europas. Die Grenze zu Serbien zieht sich quer durch den Park. Während des Jugoslawienkrieges wüteten die Kämpfe hier im Grenzgebiet besonders schlimm. Viele der Dörfer und Städte waren größtenteils zerstört. Die Bewohner flüchteten nach Zentralkroatien oder an die Küste und kamen erst Anfang 2000 in ihre Heimat zurück.

Auch Slavica und Andjelko Lackovic (61 und 60) sind aus dem Dorf Bilje geflüchtet und standen nach ihrer Rückkehr vor dem Nichts. Die Betriebe in denen sie als Schneiderin und Elektriker arbeiteten, gab es nicht mehr. Um zu überleben, bauten sie mit ihrem Sohn Srdjan und dessen Frau Tamara den Hof von Slavicas Eltern wieder auf und fingen an, sich mit der Landwirtschaft und dem Vermehren alter Gemüsesorten eine Existenz zu sichern.

Die Familie baut inzwischen alles an, was sie zum Leben braucht und verarbeitet es in der Küche. Mit dem Verkauf von Setzlingen alter Paprika- und Tomatensorten sichern sie sich ein Einkommen. Inzwischen haben sich auch Slavicas exzellente Kochkünste rumgesprochen, so dass sich immer öfters auch angemeldete Gruppen nach ihren Besuchen im Naturpark von Slavica verköstigen lassen.