Re: Pflege in Not – Wege aus der Krise

09.06.2023 - 19:40 Uhr

Ein Film von Luca Vogel und Katrin Kleemann

Ein Teufelskreis aus Personalmangel und Überlastung bei Pflegekräften bedroht das Gesundheitssystem. Deshalb fordern viele nicht nur höhere Löhne, sondern vor allem bessere Arbeitsbedingungen. Wie das funktionieren kann, zeigen Beispiele in Deutschland und Europa.

Simone Dieter ist mit ihrer Arbeitsstelle zufrieden: „Wir sind ein tolles Team und arbeiten wirklich auf Augenhöhe mit den Ärzt*innen.“ Die 38-Jährige ist Pflegerin auf der Intensivstation am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart. Sie hat einen Masterabschluss in Pflegewissenschaften und integriert am RBK neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis – das steigert sowohl die Zufriedenheit mit dem Job als auch die Pflegequalität für die Patient*innen.

Attraktivere Arbeitsbedingungen tragen längerfristig zur Trendwende bei, aber um etwas gegen die akute Überlastung zu tun, braucht es mehr Personal. Dafür bekommt Deutschland Unterstützung aus dem Ausland. Zum Beispiel von Lejla Taric. Vor über drei Jahren kam die gebürtige Bosnierin mit dem sogenannten „Triple Win“-Programm ach Heidelberg. Dabei sollen alle Beteiligten gewinnen: Deutschland, die Pflegekraft und das Herkunftsland. Nun soll auch Lejlas Schwester aus Sarajevo kommen. Besteht sie alle notwendigen Prüfungen?

In Finnland geht man einen weiteren Weg, um den Fachkräftemangel auszugleichen. Pfleger Kristian Enberg darf hier nicht nur Patient*innen selbstständig untersuchen und diagnostizieren, sondern auch Rezepte ausstellen. Der effiziente Einsatz von Pflegekräften macht das finnische Gesundheitssystem zu einem der kostengünstigsten der Welt – bei gleichzeitig überdurchschnittlich guten Ergebnissen.