plan b: Fairohrhasen – Tierisch gute Ostern

21.03.2024 - 2:15 Uhr

Ein Film von Saskia Geisler und Stella Könemann

Zum Osterfest ist er allgegenwärtig, Meister Lampe als Osterhase. Doch wie geht es dem echten Hasen eigentlich in Deutschland? Und können wir seine Schokogeschwister guten Gewissens genießen?

Kein Osterfest ohne Osterhasen, ob als Deko oder in Schokoform. Doch der echte Feldhase ist bedroht. Und auch um andere traditionelle Ostertiere wie Lämmer oder Hühner, ist es teils schlecht bestellt. Doch es gibt Menschen, die Lebensräume erhalten und Tierleben retten.

Ungefähr ein Jahr stehen normale Legehennen in ihrem Stall, dann haben sie ausgedient – sie legen einfach nicht mehr genug Eier. Normalerweise würden sie jetzt im Suppentopf landen. Doch der Verein „Stark für Tiere“ rettet die Hennen und bringt sie zu neuen Besitzer*innen, denen es genügt, wenn die Hennen nur zwei oder drei Eier pro Woche legen. So haben die Hühner noch einen schönen Lebensabend. „Uns liegt es wirklich am Herzen, die Tiere aus dieser Anonymität so ein bisschen rausholen und den Menschen zu zeigen, dass es Lebewesen sind und keine Maschinen“, so die Vorstandsvorsitzende Jenny Stark. Ihr Verein rettet regelmäßig Tiere, die sonst im Betrieb getötet werden würden – so gerade 20 Laborkaninchen. Laut Tierschutzbund wurden in Deutschland 2020 über 70.000 Kaninchen in Laboren eingesetzt. Die hier geretteten Tiere kommen nun in Familien und dürfen zum ersten Mal in ihrem Leben echtes Gras berühren.

Ganz anders die Feldhasen im „Hasenland“. Das Gut Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern gehört der Deutschen Wildtier Stiftung. Die will hier im Modellbetrieb zeigen, wie Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können, denn der Feldhase steht in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. „So ist es zum Beispiel wichtig, erst spät die Wiesen zu mähen und dabei von innen nach außen vorzugehen, damit die Hasen in die richtige Richtung davonlaufen und nicht eingekreist und zuletzt vom Traktor erwischt werden“, erklärt Sebastian Brackhane. Er leitet den Naturschutzbereich der Stiftung und zeigt, wie beim Hasenmonitoring jedes Jahr der Bestand der Feldhasen gezählt wird. So kann die Stiftung die Ergebnisse ihrer Arbeit überprüfen.

Einen Hasen der ganz anderen Art betreuen dagegen die drei Gründer der nu company. Letztes Jahr haben Christian Fenner, Mathias Tholey und Thomas Stoffels den nachhaltigen Schokohasen mit weniger Zucker und umweltfreundlicher Verpackung noch in Testmenge verkauft, dieses Jahr werden 220.000 Hasen produziert. Denn Nachhaltigkeit und Transparenz gehören auch zu Ostern immer mehr zum Trend.