plan b: Bewusst unterwegs: Nachhaltiger in den Urlaub

02.08.2025 - 17:35 Uhr

Ein Film von Laura Wiegand

Kajak fahren, wandern, relaxen – alles im Einklang mit der Natur. Statt umweltschädlicher Flugreisen zeigt sanfter Tourismus, wie Urlaub auch geht.

Die Reportage begleitet Menschen, die für nachhaltiges Reisen leben: in der Sächsischen Schweiz, auf einem Öko-Campingplatz in Slowenien und auf der italienischen Insel Asinara. Dank ihrer Arbeit gehen Naturerlebnis und Naturschutz hier Hand in Hand.

Millionen Menschen zieht es jährlich in die deutschen Mittelgebirge – ob zum Wandern, Radfahren oder Naturerleben. In der Sächsischen Schweiz setzt man längst auf sanften Tourismus. Kostenloser Nahverkehr, umweltfreundliche Unterkünfte und lebendiger Naturschutz gehören zur Strategie des Tourismusverbandes, weiß Nachhaltigkeitsbeauftragte Luisa Adlkofer: „Für nachhaltigen Tourismus gibt es nicht die eine Lösung. Man muss schauen, was zur Region passt. Bei uns ist Naturschutz zentral – genauso wie regionale Produkte zu fördern.“ Sie begleitet Wanderführer Ralf Schmädicke auf einer Tour durch das Elbsandsteingebirge zu verwunschenen moosbewachsenen Schluchten und imposanten Bergformationen.

Zum nachhaltigen Urlaub zählt auch das Campen. Zwar verursacht die Anreise Emissionen, doch Übernachtungen im Zelt oder Wohnwagen sind deutlich umweltfreundlicher als Hotelaufenthalte oder Flugreisen. In Slowenien hat Campingplatzbetreiberin Lidija Koren ihr Camp Koren von Anfang an ökologisch ausgerichtet. Der Platz ist einer von über 250 durch Ecocamping zertifizierten Campingplätzen europaweit. Alle drei Jahre  prüft Umweltberater Martin Rolletschek, wie nachhaltig der Platz gestaltet ist: „Wie sieht das Energiemanagement aus? Wie wird mit Wasser und Abfall umgegangen? Welche nachhaltigen Aktivitäten werden angeboten?“ Wenn alle Maßnahme erfüllt sind, bekommt der Campingplatz ein neues Umweltlabel.

Während Italien oft von Touristen überrannt wird, gibt es eine kleine Insel, bei der vieles anderes gemacht wird: Asinara. Vor der Nordwestküste Sardiniens gelegen, war sie über ein Jahrhundert lang eine Gefängnisinsel – für Zivilisten und Touristen völlig unzugänglich. Erst 1996 wurde sie zum Nationalpark erklärt und für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Heute gehört Asinara zu den sensibelsten Naturschutzgebieten Italiens mit strengen Auflagen und Zugangsbeschränkungen. Reiseleiterin Giuliana Atzori zeigt Touristen die faszinierende Landschaft auf leisen Pfaden – per Hybridfahrzeug, mit Rücksicht auf das fragile Ökosystem: „Diese Ruhe hier ist für mich das Wichtigste. Sie schützt die Natur – und verändert die Menschen, die sie erleben.“