Zu Tisch: Württemberg

25.03.2023 - 10:50 Uhr

Ein Film von Stefanie Fleischmann

Württemberg ist eine schwach besiedelte, ländliche Region im Süden Deutschlands. Die Gegend ist geprägt durch eine sanft hügelige Landschaft, bewaldete Höhenzüge und zahlreiche Flüsse und Seen. Durch die Nähe zum Bodensee ist das Klima besonders mild und eignet sich für den Obstanbau.

Siegbert Gerster entschloss sich vor ein paar Jahren auf den Hof der Eltern ´nahe Ravensburg zurückzukehren. Er gab seinen Kaufmannsberuf auf, um Landwirt zu werden. Inzwischen hält er 300 Hühner in mobilen Hühnerställen und hat ein besonderes Konzept entwickelt: Die Hühnerpatenschaft. Die Paten mieten ein Huhn und übernehmen die jährlichen Kosten für die Haltung, dafür bekommen sie Eier und Fleisch.

Heute gibt es eine schwäbische Spezialität, grüne Krapfen, eine Urform der Maultaschen. Die grünen Frühlingszwiebeln in der Füllung geben ihnen diesen Namen. Siegbert und seine Tochter Noemi wälzen mit der Nudelmaschine lange Teigbahnen aus, Manuela gibt die Füllung darauf und rollt die Krapfen.

Einmal im Monat öffnet der Hof für die Hühnerpaten. Diesmal ist der Ravensburger Kindergarten geladen. Die Kinder sollen Landwirtschaft hautnah erleben. Hierfür backt Siegberts Frau Manuela einen versunkenen Apfelkuchen – ein schwäbisches Familienrezept, welches Sie noch von ihrer Mutter kennt.

Siegbert hat sich Hilfe, von seinem Nachbarn und Hühnerpaten Klaus Schulz geholt. Die mobilen Hühnerställe müssen regelmäßig umziehen, damit die Hühner frisches Gras zum Picken haben. Klaus hat sich ein Holzhaus am Rande Ravensburg gebaut, in dem er gemeinsam mit sechs Mitbewohnern lebt. In der Wohngemeinschaft wird regelmäßig gekocht. Heute soll es zum ersten Mal einen Bruderhahn von Siegbert geben. Die Hähne gelten als Delikatesse. Dazu gibt es schwäbische Eier-Spätzle und eine Soße auf Brunnenkresse, die Klaus im eigenen Garten erntet.