Wir sind Psychos, und wir reden darüber. Die zehnteilige Arte-Reihe „Psycho“ lässt Betroffene von psychischen Phänomenen und Krankheiten zu Wort kommen. Offen, berührend und authentisch erzählen Menschen, wie es sich anfühlt, depressiv oder schlaflos zu sein. Wie es ist sich zu trennen oder die Welt als Autist zu erleben. Unterstützt wird das durch metaphorische Bilder, die mit höchstem visuellem Anspruch das Emotionale der Aussagen unterstreichen. Dazu erklären Wissenschaftler wie Psychologen, Psychiater, Neurologen und Biologen, wie der Zustand körperlich zu erklären ist. Diese Mischung aus entwaffnender Offenheit der Betroffenen mit wissenschaftlicher Grundlage zu komponierten Bilderwelten, macht dieses Format zu etwas Besonderem.
Bei der Themenauswahl mischen sich psychische Krankheiten wie Autismus oder narzisstische Persönlichkeitsstörungen mit eher alltäglichen Phänomenen wie Schlaflosigkeit oder der Trauer. Damit wird klar, dass jeder Mensch mit seiner Psyche zu tun hat und dass das nicht immer einfach ist. Eines der Kernanliegen der Reihe ist es, zu entstigmatisieren: In Sachen Offenheit sind wir zwar einen Schritt weitergekommen, aber noch lange nicht am Ziel. Immer noch gelten Menschen, die psychisch leiden, bei vielen als schwach. Sie behandeln zu lassen, eine Therapie aufzusuchen, ist noch lange nicht überall selbstverständlich. Dabei ist die psychische Verfassung vieler so angegriffen, wie selten: Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Inflation, das alles sind Themen, die auf der Seele lasten. Höchste Zeit also darüber zu sprechen, was uns allen auf der Seele liegt.
In jeder Folge kommen drei Protagonisten zu Wort, die selber unter dem Phänomen leiden oder Angehöriger eines Betroffenen ist. Sie alle sprechen über ihre Erfahrungen, ihr Leiden und darüber, was geholfen hat. Die Menschen kommen aus Frankreich, Deutschland, Spanien, Dänemark, Asien und Australien. Die metaphorischen Bilder, die für genau ihre Situation gefunden werden, fangen bildlich ein, was oft nicht in Worte zu fassen ist: Emotionen werden transportiert. Dazu sprechen Expert*innen aus Deutschland und Frankreich über das, was wir wissen über dieses seelische Phänomen.