Heimat in den Alpen: Wie Bergdörfer ihre Zukunft sichern

20.05.2024 - 17:45 Uhr

Ein Film von Wilma Pradetto und Elke Sasse

Ostana ist ein Bergdorf in den piemontesischen Alpen. Als Giacomo Lombardo hier Bürgermeister wurde, schien das Dorf zum Aussterben verurteilt zu sein: Statt 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gab es noch fünf. Doch Giacomo will nicht zuschauen, wie sein Heimatdorf stirbt. Der unermüdliche Stratege hat es tatsächlich geschafft, die Wende einzuleiten: Heute leben wieder 50 Menschen in Ostana – und es werden immer mehr. Flavio Appenino ist einer von ihnen. Er hat seinen Bäckerjob in der Stadt gekündigt und eröffnet in Ostana eine Bäckerei. Serena Giraudo baut auf 1.600 Metern Höhe Biogemüse und Silvia Rovere betreibt die Dorftaverne. Von überall her kommen die neuen Bewohnerinnen und Bewohner, sogar aus Pakistan: Die Gemeinde hat sechs Flüchtlinge aufgenommen.

Im slowenischen Solèava versucht Vida Matk, eine neue Existenzgrundlage zu entwickeln. Ihre Familie züchtet seit fast 150 Jahren Schafe auf 1200 Metern Höhe. Die Wolle war immer nur ein Abfallprodukt. Nun will Vida daraus einen Wirtschaftszweig machen. Auf der anderen Seite der Grenze, im österreichischen Kärnten, kämpft Zdravko Haderlap um das Überleben seines Waldgebiets, das von zwei Föhnstürmen schwer angegriffen wurde. Eigentlich ist er Theaterregisseur. Ein bisschen von seinem alten Leben bringt der Rückkehrer nun auch in seinen Nebenerwerbsjob: Auf Wandertouren erzählt er von der bewegten Geschichte der Region.