14.01.2024 - 18:40 Uhr
Ein Film von Adama Ulrich
Lettland, das mittlere der drei baltischen Länder, ist von einsamen Stränden, dichten Wäldern und Mooren geprägt. Moore nehmen knapp fünf Prozent der Gesamtfläche Lettlands ein. Die dort wachsenden Pflanzen binden CO2 aus der Luft, das im Moorboden in Form von Torf gespeichert wird. Außerdem beherbergen sie eine Vielzahl besonderer Pflanzen- und Tierarten. Besonders gesund ist die Moosbeere. Die rote Frucht enthält viel Vitamin C, A und K sowie zahlreiche Mineralstoffe.
Irena Riežniece und ihre Familie bewirtschaften 14 Hektar Moor in dem sie Moosbeeren anbauen. Amerikanische Farmer haben sie Anfang der 1990er Jahre nach Lettland gebracht. In den USA heißen sie Cranberries, in Lettland Dzērvene. Cranberries sind etwas größer als das lettische Pendant. In diesem Jahr feiert Irena das 20jährige Firmenjubiläum. Zur Ernte im Herbst kommt die ganze Familie und hilft. Hundert Tonnen Moosbeeren ernten sie im Durchschnitt in der Saison.
Irenas Cousine Sandra Vītola kümmert sich um das leibliche Wohl der Familie. Sie bereitet Pfannkuchen mit Moosbeerenmarmelade und füllt Heringe mit den Beeren. Außerdem gibt es Riezis, ein Kartoffelgericht mit Speck und Zwiebeln. Traditionell werden in Lettland hauptsächlich Gerichte mit Kartoffeln gegessen: Als Puffer, Gratin, Salat, Stampf, gebraten oder gekocht. Für das Abendessen stellt Sandra weiße Butter her. Diese regionale Spezialität ist leichter als unsere Butter und schmeckt etwas säuerlich. 2018 wurde sie als „Rucavas weiße Butter“ von der EU als geschützte Marke eingetragen.