ZDF/arte 2001-2007

Die Reisereportage eröffnet dem Zuschauer neue Horizonte – das Fremde wird
in die eigene Küche geholt.
videomarkt 7/2007

Keines der Fernseh-Formate zum boomenden Thema Essen zeichnet derzeit plastischer und zugleich müheloser ein Panorama der sozialen, ökonomischen und kulturellen Gegenwart Europas als die Arte-Reihe „Zu Tisch in …“. (…) Seit Januar 2001 brachte es der Sender auf mehr als 70 Folgen, die siebte Staffel wird gerade gedreht, und noch die achte Wiederholung schafft es am späten Sonntagnachmittag auf eine für Arte-Verhältnisse imposante Quote von mehr als 1,3 Prozent. (…)

In „Zu Tisch in …“ wird kein Zoobesuch im heilen Europa der Bauerdörfer und Ziegenhirten veranstaltet. In sorgsam inszenierten Szenen eines sentimentalischen Realismus sind die Protagonisten oft selbst Quer- oder Wiedereinsteiger, studierte Rückkehrer aus den Städten oder Kraftfahrer, die sich als Käser nützlich machen, die es auf dem Hof ihrer Vorfahren mit dem Anbau alter Obst- oder Weinsorten versuchen oder mit einer Straußenzucht auf dem Peloponnes. Und wenn sie nach dem Pilzesammeln „das Glück, auf dem Lande zu leben“ preisen oder auf die gute Ernte anstoßen, spricht nicht der idyllische Ureinwohner, sondern oft eine selige Melancholie, mit der Deutsche und Franzosen offenbar viel anfangen können. (…)

Das Ende dieser erzählten Miniaturen ist stets das gemeinsame Mahl mit Familie und Nachbarn, vom ewigen Jurastudenten bis zur zahnlosen Ur-Oma. Es ist ein besonders edler Zug der Reihe, dass diese anekdotisch zusammengeführten Mahlgemeinschaften sichtlich durch die Sendung gestiftet und in der Realität eher die Ausnahme sind. So wird die (filmische) Arbeit am Essen tatsächlich zum sozialen Medium schlechthin.
Die Welt, 19.10.2006

Der Jahresrekord des 20.15-Uhr-Sendeplatzes gelang der Doku-Serie „Zu Tisch in …“.
Sie erzielte einen durchschnittlichen MA von 0,87 % und wurde von 231 000 Zuschauern
gesehen.
ZDF/arte, 08/2005