Europas Mittelgebirge

Dokumentationsreihe, diverse Autoren, 4 x 43 / 52 min., RBB/ARTE, 2022

Seit Filmen wie „Brother Grimm“ aus den USA und der Netflix-Serie „Dark“ haben die mythenumrankten dunklen Wälder, schroffen Schluchten und geheimnisvollen Burgen wieder Konjunktur. Wer sonst vielleicht einen Kurztrip über das Wochenende an die Cote D’Azur oder nach London machte, stapft nun durch den Harz, macht Wellness am Fuße der Ardennen oder lernt Kochen in den Cevennen. Corona hat diesen Trend verstärkt.

Mittelgebirge sind die für Europa charakteristischste Landschaftsform. Sie entstanden im Unterschied zu den erdgeschichtlich noch jungen Alpen schon vor sehr langer Zeit. Doch im Laufe von Jahrmillionen wurden die Gebirge durch Verwitterungsprozesse großflächig abgetragen. Die bedeutendsten Flüsse in Zentraleuropa werden aus den Mittelgebirgen gespeist oder haben hier ihren Ursprung. Und nicht von ungefähr befinden sich heute in den Mittelgebirgen die meisten Naturparks, Geoparks oder Biosphärenreservate Europas.

Die vierteilige Sendereihe ist eine Entdeckungsreise in die nahe und doch oft übersehene Welt der europäischen Mittelgebirge. Denn direkt vor der Haustür erstrecken sich Landschaften, deren beeindruckende Panoramen, wildromantische Täler und abwechslungsreiche Tierwelt zu den hidden secrets Europas gehören:

Der Hunsrück

Das Gebirge des scheinbar nie endenden Waldes

 

 

Der Hunsrück im Westen Deutschlands ist ein Naturparadies aus felsigen Landschaften und verwunschenen Tälern. Das Gebirge wird begrenzt durch große Flüsse wie Rhein und Mosel, die sich in Millionen Jahren Erdgeschichte tief in den devonischen Schiefer eingegraben haben. Hier findet man nicht nur sagenumwobene Burgen und endlose Waldareale, sondern auch eine artenreiche und seltene Tierwelt.

Der Film begibt sich auf eine Reise durch dieses wenig bekannte deutsche Mittelgebirge und trifft dabei auf Menschen, die Handwerk und Traditionen, genauso wie die sie umgebende Natur pflegen.

 

 

Die Ardennen

Die Seele Belgiens

 

 

Die Ardennen, Teil eines Schiefergebirges, sind der große landschaftliche Schatz des Königreichs Belgiens. Das rund 11.200 km² große Gebirge ist eines der abwechslungsreichsten in Westeuropa, mit ausgedehnten Hochmooren, endlosen Laub- und Nadelwäldern und mit vielen Flüssen und Bächen, die sich durch hügelige und manchmal felsige Landschaften schlängeln.

Weite Teile der Ardennen sind ein konsequent geschütztes Naturreservat. Viele Tierarten haben hier wieder ihr Zuhause gefunden, wie zum Beispiel der Auerhahn, der Wolf, der Luchs oder der Biber. Durch die niedrige Durchschnittstemperatur von 6°C finden sich hier Gebiete, die an die Tundra erinnern, mit Pflanzenarten, die sonst nur in  den nördlicheren Breiten zu finden sind.

Die Black Mountains

Die nebligen Hügel des Nordens

 

 

Die Black Mountains liegen im Osten von Wales, an der Grenze zu England. Sie sind Teil des Nationalparks “Brecon Beacons” und somit das Natur-Highlight im Süden von Wales. Die Bergrücken der Black Mountains erstrecken sich wie lange Finger von Nord nach Süd – sie entstanden während der letzten Eiszeit, als riesige Gletscher die charakteristischen, langgezogenen Täler formten. Besonders geschützt werden hier Rotmilane, Dachse sowie seltene Fledermausarten. Auch die Berge selbst stehen im Fokus: In einer privaten Initiative wird der Berg Bryn Arw erstmals wieder aufgeforstet. Parkranger versuchen derweil, ein Torfmoor auf dem Berg Waun Fach zu retten.

 

 

 

Die Sierra Guadarrama

Nationalpark im Herzen Spaniens

 

 

Die Sierra de Guadarrama vor den Toren Madrids ist eine atemberaubende Berg- und Kulturlandschaft mit einer reichen Tierwelt. Sie ist Heimat für bedrohte Mönchsgeier, Kaiseradler, Wölfe, wilde Bergziegen und bietet vielen Amphibien ein Refugium. Engagierte Menschen setzen sich für das Naturparadies ein, damit es auch in Zukunft erhalten bleibt.

Der Film begibt sich auf eine Reise durch die spektakuläre Bergkette, die älter als die Alpen ist und entdeckt dabei seine heimische Tier- und Pflanzenwelt.