Wir Kinder der Mauer – Tod in der Ostsee

Eine Serie von Rikke Detlefsen und Jesper Clemmensen, 4 x 25 min, MDR 2021

Teil 1    Republikflucht
Teil 2    Die Unfall-Lüge
Teil 3    Schwestern im Westen
Teil 4    Spurensuche

September 1979. Ein Fischkutter vor Kap Arkona bekommt eine Leiche ins Netz, wenig später werden drei weitere Tote gefunden. Bei ihren Ermittlungen findet die Stasi auf einem Rügener Campingplatz eine verlassene Trutzburg. Bald wird klar, dass fünf Menschen beim Versuch der Republikflucht nach Dänemark ertrunken sind: Zwei Brüder mit ihren Ehefrauen und einem Kleinkind – alle aus dem gleichen sächsischen Dorf. Der tragische Tod entzweit die Familie über Jahrzehnte.

Die vierteilige Doku-Serie rekonstruiert die Tage und Wochen vor dem gescheiterten Fluchtversuch aus unterschiedlichen Perspektiven, erzählt aber auch die Jahre danach. Darüber hinaus ordnet er die Geschehnisse ein in die politischen Zusammenhänge des Jahres 1979: In der DDR waren mit der Biermann-Ausbürgerung alle Hoffnungen auf eine Liberalisierung unter Erich Honecker zerstoben, durch die Stationierung von SS20 und Pershing2 – Mittelstreckenraketen standen sich Ost und West unversöhnlicher denn je gegenüber, niemand vermochte sich seinerzeit vorzustellen, dass nur zehn Jahre später die Mauer fallen könnte. Die Lage schien festgefahren – und genau das könnte der Impuls für zwei junge Familien gewesen sein, fliehen zu wollen, ein Impuls, der sie in den Tod trieb.