Richard Strauss im Zwielicht: Der Komponist und das „Dritte Reich“
Richard Strauss im Zwielicht: Der Komponist und das Dritte Reich
Ein Film von Holger Preusse und Philipp Quiring, BR/ARTE/SRF, sounding images, 52min, 2024Richard Strauss ist eine Lichtgestalt bis heute. Der Komponist setzt Maßstäbe, mit seinen Opern, Liedern und Sinfonischen Dichtungen. Mit seinem magischen Klangsinn fasziniert er die Menschen. Doch dieser strahlenden Aura folgt ein dunkler Schatten. Wer ist der eine, wer der andere? Was verbindet sie? Es ist ein Leben voller Widersprüche.
Der Film zeigt Motive und Schattierungen und offenbart die Vielschichtigkeit des Musikers und Menschen Richard Strauss. Was hat Richard Strauss angetrieben und wofür stand er tatsächlich? Zu Beginn des Dritten Reiches war Richard Strauss Präsident der Reichsmusikkammer, trat schließlich auf nachdrückliche Empfehlung des Propaganda-Ministers Joseph Goebbels vom Amt zurück, nachdem ein Brief abgefangen worden war, in dem er angab, den Präsidenten lediglich zu „mimen“. Gleichzeitig war und blieb Strauss der Beschützer des jüdischen Teils seiner Familie. Mehr als 25 Verwandte wurden jedoch von den Nationalsozialisten ermordet. Er, mittlerweile längst ein alter Mann, war machtlos.
Der Blick, der auf Strauss heute gerichtet wird, ist geschärft, wenn die Umbenennung von Straßennamen oder Parkbezeichnungen diskutiert wird. Auch wenn dies losgelöst von seiner genialen Musik geschieht, bleiben seine Widersprüche, die Uneindeutigkeiten während der NS-Zeit.