08.05.2021 - 17:35 Uhr
Ein Film von Christina Gantner und Philipp Juranek
Der Klimawandel bedroht Europas Küsten. 2100 könnte der Meeresspiegel einen Meter höher liegen als heute. Forscher tüfteln an Konzepten, um Leben in Küstenregionen auch in Zukunft möglich zu machen.
Bei „Land unter“ ragt einzig Nommen Kruses Wohnhaus noch aus dem Wasser. Der Rest von Hallig Nordstrandischmoor ist überflutet. Das war schon immer so – doch jetzt steigt der Pegel zu schnell. Forscher von der Uni Göttingen arbeiten an Maßnahmen, um seine Heimat zu retten.
Meeresökologin Brenda Walles möchte Küstenschutz und Umweltschutz verbinden. Denn die Errichtung von Flutwehren und Deichen ist oft ein enormer Eingriff in die Natur. Vor der niederländischen Küste erforscht sie die Wirksamkeit von angelegten Austernbänken, die gleichzeitig als Wellenbrecher dienen sollen. „Sollte das hier Funktionieren, wäre das auch anderswo auf der Welt denkbar!“ Denn viele Länderkönnen sich teuren Küstenschutz nicht leisten.
Doch auch der klassische Deichbau denkt immer nachhaltiger. An der Nordseeküste nahe Husum entsteht ein neuer Klimadeich. Ingenieur ist stolz auf den modernen Küstenschutz: „Erstmalig bauen wir so, dass nachfolgende Generationen den Deich schnell und günstig erhöhen können – und nicht alles völlig neu planen müssen!“ Denn wie stark genau das Meer in den kommenden Jahren gegen die Küste prallen wird, vermag niemand exakt vorauszusagen.