Zu Tisch: Connemara

09.04.2022 - 10:55 Uhr

Ein Film von Silvia Palmigiano

Connemara liegt in der Grafschaft Galway am westlichsten Zipfel Irlands. Umgeben vom tosenden Atlantik prägen leichte Hügel, Heide- und Moorlandschaften die Region. Zentrum ist das Städtchen Galway mit einer lebendigen Kulturszene. Das Stadtbild ist geprägt von Studenten, Musikern und Kreativen. In der Umgebung leben viele Menschen von der Zucht der Connemara-Ponys. Die freundlichen, genügsamen Pferde trotzen dem oft rauen und feuchten Wetter und leben seit Jahrhunderten in den torfigen Sümpfen und an Geröllhängen.

Bryan O`Halloran hat sich als Hufschmied auf Connemara-Ponys spezialisiert. Jetzt im Herbst präpariert er die Pferdehufe für den langen Winter. Jedes Eisen ist handgefertigt, denn die Tiere haben individuelle Bedürfnisse. Neben seiner Arbeit als Schmied züchtet Bryan selbst Ponys. Zurzeit trainiert er jeden Tag mit dem Jung-Pony Perry. Bryans älterer Bruder John bewirtschaftet mit seiner Frau Marcella einen Bauernhof mit Pferden, Kühen, Schafen und Hühnern. John beteiligt sich an einem lokalen Tauschnetzwerk. Überschüssige Lebensmittel von den Bauernhöfen werden untereinander getauscht. In einer Social Media Gruppe informieren 25 Landwirte über ihre Produkte.

Die Gerichte der Region sind bodenständig. Saisonal und regional hat im westlichen Teil von Irland noch Bedeutung: Auf den Tisch kommt der Fischeintopf Chowder mit Muscheln aus dem nahegelegenen Killary Fjord oder ein Eintopf mit dem Fleisch des Connemara-Lamms. Auch das dunkle, reichhaltige Soda-Brot und mit Algen hergestellte Desserts sind Bestandteil der westirischen Küche.