09.10.2023 - 11:45 Uhr
Ein Film von Alix François Meier
Auf den 60 Hektar landwirtschaftlichen Flächen baut Familie Adès Weiß- und Rotkohl, Steckrüben, Mais, Kartoffeln und Zwiebeln an. Ihre Passion ist jedoch die Sauerkrautproduktion. Die ersten Setzlinge einer heimischen Weißkohl-Sorte pflanzen sie im Mai und ernten bis in den November hinein. Je nach Außentemperatur fermentiert der frisch in feine Lamellen geschnittene Kohl bis zu einem Monat in riesigen Becken. So entsteht Rohsauerkraut, das sie an Restaurants, Fleischer, Feinkostläden und Privatkunden verkaufen. Sie schätzen das feine, leicht säuerliche Sauerkraut der Adès. Man kann es roh essen, als Salat, oder zum Beispiel in Riesling mit Zwiebeln kochen. Gegründet wurde der Familienbetrieb 1936. Der Wunsch von Jean-Michel Adès ist, dass sein Sohn Florent eine Frau findet, die bereit ist, die Familientradition weiterzuführen.
Eine allzu sensible Nase darf seine Zukünftige allerdings nicht haben. Wenn das Sauerkraut fermentiert, riecht es streng. Die Suche gestaltet sich für Florent etwas schwierig – bisher zieren sich die potentiellen Kandidatinnen vor dem harten Leben einer Sauerkrautbäuerin. Als alleinstehende Männer können sich Vater Jean-Michel und Sohn Florent nicht gleichzeitig um den Hof und die Küche kümmern. Daher haben sie drei Köchinnen, die sich zusammen oder abwechselnd um ihr leibliches Wohl kümmern: Jean-Michels Mutter Denise, seine 85-jährige Schwiegermutter Rosa und seine Schwägerin Claudine. Sie kochen für ihre Männer Choucroute aux poissons, ein leichtes Sauerkrautgericht mit Fisch, Flammkuchen und einen deftigen Schmortopf namens Baeckeoffe.