Alpendörfer | Italien: Neues Leben in Ostana

16.05.2020 - 8:35 Uhr

Ein Film von Elke Sasse

Die Alpen boomen – aber nur als Urlaubsort.

Die Bergkette droht von einem Lebensort zu einer Freizeitlandschaft zu verkommen, denn so schön die Alpen sind, es ist nicht leicht, hier zu leben.

Die Arte-Reihe „ALPENDÖRFER“ besucht fünf Dörfer, in denen Menschen versuchen, die Alpen als Lebensort zu erhalten oder wiederzuentdecken. Fünf Beispiele, die Mut machen, auch für andere ländliche Regionen, denen die Menschen den Rücken kehren.

 Ostana ist ein Bergdorf in den piemontesischen Alpen. Als Giacomo Lombardo hier Bürgermeister wurde, schien das Dorf zum Aussterben verurteilt zu sein: Statt 1.000 Einwohnern gab es noch fünf.

Doch Giacomo Lombardo will nicht zuschauen, wie sein Heimatdorf stirbt. Der unermüdliche Stratege kämpft mit tausend Ideen für die Zukunft des Dorfes und hat es tatsächlich geschafft, die Wende einzuleiten: Heute leben wieder 50 Menschen in Ostana und es werden immer mehr:

Flavio Appenino ist einer von ihnen. Er hat seinen Bäckerjob in der Stadt gekündigt und will in Ostana eine Bäckerei aufmachen.

Serena Giraudo will auf 1.600 Metern Höhe Biogemüse anbauen und Silvia Rovere betreibt die Dorftaverne.

Von überall her kommen die neuen Bewohner, sogar aus Pakistan: Die Gemeinde hat sechs Flüchtlinge aufgenommen.

Man braucht Visionen und man braucht Tatkraft und Durchhaltevermögen, wenn man ein Dorf wieder zum Leben erwecken will. Aber es sind auch Wunder möglich.

Der Film begleitet die neuen Bewohner von Ostana durch einen Winter, der ihren Ort und die umliegenden Berge in eine Zuckerwatten-Traumlandschaft verwandelt. Und im Frühsommer, wo sich zeigt, ob die Träume Wirklichkeit werden: Ob die Saatkörner in Serenas Garten austreiben und die Brote aus Flavios Bäckerei Abnehmer finden.