Das Bundesverfassungsgericht

Das Bundesverfassungsgericht

Das Bundesverfassungsgericht wird 70!

Auftraggeber: BVerfG, 2021

Am 28. September 1951 wurde das Bundesverfassungsgericht gegründet. Bewusst weit weg von Bonn, entstand das Gericht in Karlsruhe. Es sollte die noch junge Verfassung der Bundesrepublik schützen.

Siebzig Jahre sind seitdem vergangen und das Gericht hat mit seinen zahlreichen Urteilen Geschichte geschrieben: Ob zur Abtreibung, dem Kopftuch, den Harzt-IV-Sätzen oder Europa: Das Bundesverfassungsgericht hat mit seinen Entscheidungen die deutsche Gesellschaft nachhaltig geprägt.

Zum 70sten Geburtstag wurde ein Film beauftragt, der hinter die Kulissen des Verfassungsorgans schaut und deutlich macht: So entsteht eine Entscheidung des Gerichts. Dazu durfte unser Team Mitarbeiter*innen und Richter*innen bei der Arbeit über die Schulter schauen und einen 14-minütigen Film daraus machen.

Auf dem YouTube-Kanal des Bundesverfassungsgerichtes anschauen

Kommando Selbstzerstörung

Kommando Selbstzerstörung

Kommando Selbstzerstörung – Der Untergang der Kaiserlichen Flotte

Ein Film von Martin Koddenberg, 43 min, ZDF/ARTE 2021

Im Zentrum der Ereignisse steht Ludwig von Reuter. Mitten im politischen Wirrwarr des Kriegsendes wird der kaisertreue Konteradmiral im November 1918 zu einem entscheidenden Protagonisten einer komplexen politischen Gemengelage. Er wird berufen, die deutsche Hochseeflotte in einem britischen Hafen stillzulegen. Die Aufgabe ist ein Balanceakt: Während sich seine eigenen Mannschaften auflehnen, lauern die britischen Bewacher nur darauf, die Schiffe feindlich zu übernehmen. Sieben Monate lebt von Reuter auf den allmählich dahin rostenden Stahlkolossen und wartet auf den Ausgang der Friedensverhandlungen in Versailles.

Dort werden die deutschen Schiffe zum Zankapfel der Alliierten. Wer diese schwer gepanzerten Schlachtschiffe bekommen soll, ist unklar. Sie zu verteilen hätte Auswirkungen auf das ohnehin schon komplizierte Kräfteverhältnis auf den Weltmeeren. Als der Vertragsentwurf von Versailles veröffentlicht wird, ist die Entscheidung nochmals vertagt worden. Fest steht nur, dass sie nie wieder nach Deutschland zurückkehren werden.

Als Ludwig von Reuter davon erfährt, befiehlt er heimlich die Selbstversenkung vor den Augen der britischen Bewacher. Die Konsequenzen für den Versailler Vertrag sind gravierend.

Die Versenkung steht für den sprichwörtlichen Untergang des Kaiserreichs. Sie offenbart die Denkmuster der kaisertreuen Marineoffiziere: Ihre überkommenen Ehrvorstellungen wirken wie der Nachhall einer Ära, die sich selbst abgeschafft hat. Ein ähnliches Muster soll sich Jahre später wiederholen, als das NS-Regime unter dem Motto „Stirb und Werde“ versucht, den eigenen Untergang zu verwalten.

Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff – Das Projekt BioNTech

Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff – Das Projekt BioNTech

Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff – Das Projekt BioNTech

Ein Film von Michael Schindhelm, 52 min, ZDF/ARTE 2021

Bis zum 18.04.2025 in der ARTE-Mediathek verfügbar

 

Seit Anfang des Jahrhunderts widmet sich das Medizinerpaar Uğur Şahin und Özlem Türeci dem Ziel, die Krebsmedizin zu individualisieren. Bei der von ihnen gegründeten Firma BioNTech steht dabei die neuartige mRNA Technologie im Mittelpunkt.

Das „m“ in mRNA steht für „messenger“, also Bote, RNA für Ribonukleinsäure. Die mRNA überträgt die Informationen für die Produktion eines Antigens an unsere Zellmaschinerie, die Proteine herstellt. Zellen in unserem Körper präsentieren dann das selbst produzierte Antigen auf ihrer Oberfläche und lösen dadurch die gewünschte spezifische Immunantwort aus. Eine weitere Forscherin, die sich intensiv damit auseinandersetzt, ist die Ungarin Katalin Karikó; Ugur Şahin holte sie vor einigen Jahren zu BioNTech.

Die Idee, mRNA Forschung auch für Impfstoffe anzuwenden, kam Şahin und Türeci im Januar 2020. Sie lasen von einem Virus im chinesischen Wuhan und entschieden sich innerhalb weniger Stunden: BioNTech widmete sich sofort der Suche nach einem Impfstoff. Im ersten Schritt brauchten sie dazu viel Geld und gute Nerven. Die Brüder Andreas und Thomas Strüngmann, Gründer des Pharmaunternehmens Hexal, sind unter den Geldgebern.

Selbst nachdem hunderte Millionen gesammelt waren und die Entwicklung des Impfstoffs Fahrt aufnimmt, blieben noch viele Fragen offen. Doch der Einsatz hat sich gelohnt. Die Kooperation mit Pfizer beschleunigte die Testphase, Comirnaty wurde früh als Impfstoff zugelassen, seine Wirksamkeit ist erwiesen und Millionen Menschen wurden bereits damit geimpft.

Doch wie geht es nun bei der Krebsforschung weiter? Kann die mRNA – Technik auch bei der Bekämpfung der Malaria helfen?
Michael Schindhelm gelingt ein intimer Blick hinter die Kulissen des Unternehmens an der Mainzer Goldgrube.

Der Apennin

Der Apennin

Der Apennin

Ein Film von Kristian Kähler und Silvia Palmigiano, 2x43 min, ARTE 2021

Der Apennin ist das Rückgrat und die Seele Italiens gleichermaßen. Von Nord nach Süd wechseln sich Hoch- und Mittelgebirge ab und durchziehen das italienische Festland. Der Apennin prägt mit seinen historischen Orten das Land ebenso wie mit seiner oft wilden und unzugänglichen Natur. Zahlreiche Nationalparks mit seltenen Arten wie dem bienenfressenden Neuntöter oder die noch etwa 500 marsischen Braunbären gibt es hier.
Die italienische Schäfertradition hat die Kulturland-schaft des Apennin entscheidend geprägt. Alte Traditionen, malerische Orte und lebendige Geschichte kann man hier noch finden. „l‘ Italia minore“, „Kleines Italien“, nennen die Einheimischen liebevoll ihren Apennin.

Wer Italien und seine Kultur verstehen möchte, muss nicht nach Rom oder Mailand fahren. Eine Reise durch die Serpentinen des nördlichen Apennins reicht völlig aus, um zu verstehen, wo das wahre Herz Italiens schlägt: Genau hier – in den grünen Wäldern, in den verlassenen Dörfern und der sanften Hügel-Landschaft.

Der Gebirgszug des Apennins erstreckt sich von Ligurien quer über den italienischen Stiefel bis nach Kalabrien an der Stiefelspitze. Dabei ist die Gebirgsregion zwischen den Kulturstädten Bologna und Florenz bislang nur Wenigen bekannt.

Der 20-jährige Andrea Barrani träumt, davon genau hier – an den steilen Hängen der Cinque Terre, seinen eigenen Wein zu produzieren.

Auch die Schäferin Cinzia Angiolini hat im Apennin ihr Glück gefunden: sie züchtet die lokale Schafsrasse Zerasca. Alte Traditionen bleiben im Apennin erhalten, denn es gibt Menschen, die sie pflegen – wie die Glockenspieler von Monghidoro.

Der junge Federico Mezzini kämpft zwar noch mit den 400 kg schweren Glocken, doch er ist zuversichtlich, bald ein Konzert spielen zu dürfen.

Laura Sbaccheri hat ihr ganzes Leben auf ihren Traum verzichtet: Sie wollte immer Motorrad fahren. Ein Schicksalsschlag hinderte sie daran. Mit Ende 30 hat sie sich nun endlich ihren Traum erfüllt: Sie fährt auf der Rennstrecke Mugello mit 250km/h und genießt den Kitzel.

In Umbrien endet die Reise entlang des nördlichen Apennins. Hier zeigt der Geologe Andrea Mazzoli auf Mountain-Bike Touren, welches spektakuläre Geheimnis in den Millionen Jahre alten Felsen verborgen liegt.

Der Apennin gilt als das Rückgrat Italiens eine eigene Welt, in der es viel zu entdecken gibt. 

Der zweite Teil unserer Reihe widmet sich dem südlichen Apennin.

Die Reise beginnt am Gran Sasso mit dem fast 3000 Meter hohen Corno Grande, der höchsten Erhebung des Gebirgszuges. Die Landschaft des Campo Imperatore wird seit Jahrhunderten von der Schafzucht geprägt. Der Hirtenhund „Pastore Abruzzese“ bewahrt die Schafe vor den Angriffen der Wölfe.

Weiter gen Süden kommen Braunbären von den bewaldeten Höhenlagen bis ins tiefer gelegene Dorf Villalago. Die Menschen des pittoresken kleinen Ortes haben sich an den Besuch der marsischen Bären gewöhnt.
Forscher haben sich der vom Aussterben bedrohten Tiere angenommen und setzen sich für den Erhalt der Population ein.

Weiter südlich in der Basilikata im Ort Melfi halten Falknerinnen und Falkner die Tradition der Raubvogelzucht aus dem Hochmittelalter aufrecht.
Stauferkönig Friedrich II. – Kaiser des römisch-deutschen Reiches im 13. Jahrhundert – war ein begeisterter Falkner und hat ein wegweisendes Lehrbuch „Über die Kunst mit Vögeln zu jagen“ geschrieben.

Entgegen der Annahme, in Kalabrien wäre es nur heiß und staubig, überrascht der Apennin mit Mammutbäumen und tiefgrünen Wäldern im südlichsten Teil der Stiefelspitze Italiens.

Nach rund 1500 Kilometern endet die Reise durch den Apennin.

Beziehungskrisen – Wie Corona spaltet

Beziehungskrisen – Wie Corona spaltet

Beziehungskrisen – Wie Corona spaltet

Ein Film von Peter Podjavorsek und Adama Ulrich, 43min, MDR 2021

Viele kennen es: Ein Mensch, der einem nahe steht, vertritt seit dem Ausbruch der Coronapandemie plötzlich obskure Ansichten und behauptet, dass das Virus nicht existiert. Oder dass Bill Gates hinter allem steckt und Menschen beim Impfen gechipt werden, damit sie von den Mächtigen kontrolliert werden können. Nicht alle Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen denken so radikal, nicht alle sind Verschwörungsgläubige. Aber Corona spaltet: Familien, Freundschaften, unsere Gesellschaft. Allzu häufig scheitern Versuche, sich in freundschaftlich-kritischer Weise auseinanderzusetzen.

Woher kommt die Vehemenz in der Auseinandersetzung? Wie gehen wir damit um, als Einzelne, als Gesellschaft? Welche Strategien gibt es, wieder ins Gespräch zu kommen oder soll man es einfach lassen?

Das Autorenteam Peter Podjavorsek und Adama Ulrich besucht Menschen, die mit ihren Verwandten oder Freunden wegen unterschiedlicher Ansichten zu Corona im Clinch sind. Richard Zschech ist mit Verschwörungsmythen aufgewachsen. Heute hat er sich davon gelöst – und sieht seinen Vater nur noch gelegentlich. Marcus Fuchs, der Initiator von „Querdenken“ in Dresden, liegt ebenfalls mit seiner Verwandschaft im Streit. Bei Andrea S. waren Gespräche irgendwann gar nicht mehr möglich. Sie hat den Kontakt zu ihrer Mutter komplett abgebrochen. Dabei sind sich die meisten von ihnen einig: Menschen sollten miteinander im Gespräch bleiben. Denn nur so kann Demokratie funktionieren.