Die Zeidler von Augustów – Piotr und die Waldbienen

Die Zeidler von Augustów – Piotr und die Waldbienen

Die Zeidler von Augustów – Piotr und die Waldbienen

Ein Film von Paul Buske & Alba Vivancos, MDR/ARTE, 44 min., 2023

Bis zum 19.05.2024 in der ARTE Mediathek

In Augustów, im äußersten Nordosten Polens, klettert Piotr Pilasiewicz mit einer traditionellen Seiltechnik einen Baum hoch. Oben empfängt ihn das laute Summen seiner Bienen. Piotr ist Zeidler, Waldimker. Seine Bienen nisten in sogenannten „Baumbeuten“: Hohlräumen im Baumstamm.

Weil es nicht mehr genug alte Bäume mit natürlichen Hohlräumen gibt, bauen Zeidler ihren Bienen solche Nistplätze und hoffen, dass sie sich dort niederlassen. In das Leben der Bienen greifen sie so wenig wie möglich ein. Honig entnehmen sie nur einmal im Jahr und nur, falls die Bienen genug Vorräte für den Winter gesammelt haben.

Piotr hat sich mit weiteren Zeidlern zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Alle teilen die Leidenschaft für traditionelles Handwerk und für die Waldbienen. Mit dazu gehört Pawel Mickuki. Er ist Schmied und fertigt nach traditionellem Vorbild die Stemmeisen für den Bau der Beuten.

Es ist eine Gemeinschaft, die Jahr für Jahr größer wird. Die aus dem Mittelalter stammende Kunst der Bienenhaltung ist für sie eine Inspiration für das Heute: Für eine artgerechte Form der Imkerei und für ein Leben im Einklang mit der Natur.

Seit 2020 ist die Zeidlerei in Polen und Belarus von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

F*ck Berlin

F*ck Berlin

F*ck Berlin

Eine Reihe von Marie Villetelle, 4x30 min, rbb, 2023

Ein Sommer in der sexpositiven Szene der Hauptstadt: Sie lieben mehrere Menschen gleichzeitig, lassen sich fesseln oder peitschen andere; sie erleben wilde Fantasien oder tanzen zum ersten Mal fast nackt.

Neun Szenegängerinnen erzählen von Erlebnissen und Gefühlen im Nachtleben und ihrer sexuellen Emanzipation. F*ck Berlin ist eine intime Entdeckungsreise mit weiblichem Blick auf das Thema Sex.

Nach Lust und Laune feiern: alle Körper, Geschlechter und viele Spielarten – in Berlin möglich wie in kaum einer anderen Stadt. Völlig neu in der Sexpositiv-Szene ist Martina: Sie möchte in den Clubs der Stadt herausfinden, was ihr abseits des Sex zu zweit im Bett wirklich gefällt. Maria kommt aus einem religiösen Elternhaus und erforscht seit kurzem, wie ihre sexuellen Wünsche mit ihrem Glauben zusammen gehen können.

 

Sich frei machen von konventionellen Vorstellungen mit Spaß am Erkunden der eigenen Vorlieben: Katharina lebt das bereits seit längerem und möchte ihre Sexualität nicht mit einem Etikett versehen. In diesem Sommer arbeitet sie daran, mit ihrem Alleinsein besser klarzukommen und verliebt sich. Nach einem Bruch mit der eigenen Familie, fühlt Medusa sich inzwischen in der BDSM-Szene zu Hause. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen will sie gern an andere weitergeben.

Mehr als eine Zweierbeziehung: Lisa und Chris leben in einer offenen Ehe und reden viel über ihre Ängste und Lüste. In diesen Sommer wollen sie ausprobieren, wie es ist, wenn jeder einzeln auf Dates geht. Mit 19 Jahren traf Nina die Liebe ihres Lebens und es war klar, dass sie trotzdem immer wieder Neues ausprobieren wollte. Inzwischen hat sie mit ihrem Partner zwei Kinder  – an ihrem Sexleben hat das wenig geändert: Sie leben sich weiterhin aus, ziehen jetzt aber häufiger allein durch die Nacht.

Nichts ist einhundert Prozent safe – aber „sicherere“ Räume sind vor allem für queere Menschen wichtig. Elizabeth ist eine trans Frau und fühlt sich in Berlin zum ersten Mal frei. Sie ist oft in der BDSM-Szene unterwegs und entdeckt neue Seiten an sich. Marque hat häufig Erfahrungen von Fetischisierung gemacht. Sie ist sich unsicher, wie sie wieder zu ihrer Unbeschwertheit zurückfinden kann, wenn die Probleme innerhalb der sexpositiven Szene nicht angegangen werden.

Marie Villetelle wurde 1990 in Paris geboren und lebt seit 2012 in Berlin. Sie studierte Geisteswissenschaft mit Schwerpunkt Literatur und Film in Frankreich. Nach ihr Master-Studiengangs in deutsch-französischem Journalismus war sie seit 2013 als Autorin in den Bereichen Stoffentwicklung, Produktion und Redaktion bei Berlin Producers Media tätig. Als Französin realisiert sie viele Dokumentationen für ARTE, wie zum Beispiel Folgen der Reihe „Zu Tisch“, „Re:“ und „Psycho“. 2022 realisierte das Film Der Traum von fünf Prozent – Unterwegs zu den kleinen Parteien als Headautorin für die ARD und das ZDF. Seit 2023 ist sie Freiberuflich tätig und realisierte für die ARD-Mediathek in Auftrag der RBB die Doku-Serie F*ck Berlin. Die Themen, die sie bewegen, drehen sich um Menschen, Kultur und Gesellschaft. Spannend findet sie auch innovatives Storytelling und Serien.

Betrifft: Wohnen ab 60 – Wo leben im Alter?

Betrifft: Wohnen ab 60 – Wo leben im Alter?

Betrifft: Wohnen ab 60 - Wo leben im Alter?

Ein Film von Jonas Geisler und Peter Podjavorsek, 45 min., SWR, 2023

Bis zum 28.02.2025 in der ARD-Mediathek

Das Thema Wohnen ist im Alter mit Herausforderungen verbunden. Wie vermeidet man Einsamkeit, wenn man keine Kolleg:innen mehr hat und die Kinder längst ausgezogen sind? Was tun, wenn die Gesundheit irgendwann nicht mehr mitspielt oder die finanziellen Mittel nicht mehr für die bisherige Wohnung ausreichen? Karin Stütz und Gereon Niekamp, beide bald im Ruhestand, besuchen Wohnprojekte, die sich speziell für Ältere eignen.

Gereon besitzt ein eigenes Haus, Karin lebt zur Miete. Beide wissen, dass sie ihre Wohnsituation im Ruhestand anpassen müssen. Um Ideen zu sammeln, begeben sich die beiden auf eine Reise durch den Südwesten des Landes. Sie besuchen ein Mehrgenerationenhaus, wo Jung und Alt in Gemeinschaft leben. Sie schauen sich einen Senioren-Bauernhof an, auf dem sich die Bewohner:innen aktiv mit einbringen. Sie lernen die Immobilienrente kennen, finden eine Senioren-Studenten-WG und vieles mehr. Ihnen ist wichtig, sich früh nach Antworten umzusehen auf die Frage: Wo wollen wir im Alter leben?

Douglas Sirk – Meister des Melodramas

Douglas Sirk – Meister des Melodramas

Douglas Sirk - Meister des Melodrams

Ein Film von Roman Hüben in Ko-Produktion mit Pic-Film (Schweiz)
Ein investigatives Porträt des Meisters des filmischen Melodramas, Douglas Sirk. Sein Leben war das ultimative Melodrama und beeinfusste all seine Filme. Durch die Aussagen seiner engsten Vertrauten und die bislang unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen seiner Frau näher wir uns diesem mysteriösen Mann. Wir entdecken seine Welt und seine Geschichte, die von Hoffnung und Desillusionierung, vom Tod und natürlich von der Liebe geprägt ist.

Sisis Erben – Die Kinder der Kaiserin Elisabeth

Sisis Erben – Die Kinder der Kaiserin Elisabeth

Sisis Erben – Die Kinder der Kaiserin Elisabeth

Ein Film von Martin Koddenberg, 52 min., ZDF/ARTE 2022

Von wegen ‘liebevolle Mutter’: Die echte Kaiserin Elisabeth von Österreich ist das genaue Gegenteil von dem, was die legendäre “Sissi”-Trilogie aus den 1950er Jahren zeigt. Die exzentrische Sisi rückt Zeit ihres Lebens ihre eigenen Interessen in den Vordergrund. Wie lebt sie mit ihren Kindern?

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Nach der Hochzeit mit Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1854 bekommt Sisi den Druck der Verwandtschaft zu spüren: Der Fortbestand der Dynastie hängt an der jungen Frau. Ein Jahr später, mit 17 Jahren, bringt sie ihr erstes Kind; Sophie; auf die Welt. Doch auch die Geburt der zweiten Tochter, Gisela, erfüllt nicht die Erwartungen an einen männlichen Nachfolger. Als Sophie 1857 während einer Ungarn-Reise stirbt, zeigen sich tiefe Risse in der Beziehung der Eltern.

Erst die Geburt des Thronfolgers Rudolf 1858 kann die Situation entschärfen. Daraufhin nimmt Sisi für zwei Jahre Reißaus. Ihr Kinder wachsen in dieser Zeit ohne sie auf – als Sisi zurückkehrt, erkennen sie “die fremde Frau” nicht.

1868 bringt Sisi im heutigen Budapest ihr viertes Kind zur Welt, Marie Valerie. Diese “ungarische Tochter” wird von ihrer Mutter mit Liebe und Zuneigung geradezu erdrückt. Als sie sich emanzipiert, heiratet sie in die “Skandal-Linie” der Habsburger ein, äußert sich deutsch-national. Trotzdem sorgt sie mit ihren neun Kindern und zahlreichen Enkeln dafür, dass die Familie bis heute weit verzweigt ist.

Dass Kaiser Franz Joseph den Thronfolger zu einem strammen Soldaten erziehen lässt, kann Sisi gerade noch verhindern. Der Kaiser hält ihn fortan von allen Entscheidungen fern. Rudolf flüchtet sich in eine Welt von Drogen und Alkoholexzessen. Er bringt sich und seine Geliebte um. Sisi erwischt das auf kaltem Fuß: Die Kaiserin hat sich mehr und mehr von ihrer Familie abgewandt. Sie lebt in ihrer eigenen Welt, die in erster Linie aus Reisen, Reiten und Dichten besteht. Kaiser Franz Joseph sorgt sich derweil um die vaterlose Enkelin Elisabeth-Marie, genannt “Erszi”. Sie wird zur Rebellin am Wiener Hof. Nach dem Untergang des Kaiserreichs beginnt sie ein neues Leben in SPÖ-Kreisen und heiratet einen Vertreter der Wiener Arbeiterklasse.