Nikotin – Droge mit Zukunft

Nikotin – Droge mit Zukunft

Nikotin – Droge mit Zukunft

EIn Film von Bärbel Merseburger-Sill, ZDF/Arte, 90 min.

Viele versuchen jahrelang, mit dem Rauchen aufzuhören und kommen einfach nicht von der Zigarette los. Nikotinpflaster, Hypnose, Kurse – nichts scheint zu helfen. Jetzt aber gibt es ein neues Wundermittel, mit dem Raucher ihre Sucht endlich überwinden können: Elektronische Innovationen wie E-Zigarette und Tabak-Erhitzer sollen es richten. Hier werden Flüssigkeiten oder Tabak nur erhitzt und nicht verbrannt. Vertreter der Industrie sprechen von einer Schadstoffreduzierung von bis zu 95 Prozent.

Doch nicht erst seit die rätselhafte Lungenkrankheit Evali in den USA zahlreiche Todesopfer forderte, zweifeln Kritiker der Tabakindustrie an den neuen Produkten. Noch seien die gesundheitlichen Folgen des Dampfens viel zu wenig erforscht, sagen sie. Ob das elektronische Rauchen tatsächlich weniger gesundheitsschädlich sei, steht schlichtweg noch nicht fest. Erste Studien amerikanischen Universitäten beweisen gar das Gegenteil: Bei Mäusen verursachte der Dampf der elektronischen Zigaretten Krebs.

Zudem kritisieren sie die Werbestrategien der Industrie: Angeblich konzentrieren sich die Spots auf erwachsene Raucher, die von der Tabak- auf die gesündere E-Zigarette umsteigen sollen. Bei genauerem Hinsehen zeige sich aber, dass das Marketing auf Teenager abziele, die dazu gebracht werden sollen, mit dem Rauchen anzufangen.

Je jünger Menschen Nikotin konsumieren, desto nachhaltiger verfestigt sich die Sucht nach der Droge – diese Erkenntnis findet sich in internen Dokumenten der großen Zigarettenfirmen schon in den 60er Jahren. Ganz ungehemmt spricht die Industrie auch dort junge Menschen an, wo der Staat keine Regularien zum Nichtraucherschutz etabliert hat: etwa in Schwellenländern wie Indonesien. Hier werden neue Marken gelauncht und Tabakzigaretten beworben wie in Europa Mitte des letzten Jahrhunderts.

Nikotin ist eine gefährliche Droge, ihr Suchtpotential wird von Ärzten mit dem von Heroin verglichen. Aber allen Warnhinweisen zum Trotz: Ob in der herkömmlichen Form der Tabakzigarette oder im modernen Gewand des Verdampfers – Nikotin ist eine Droge mit Zukunft.

#MyMusicalDiary – Künstler in der Krise

#MyMusicalDiary – Künstler in der Krise

#MyMusicalDiary - Künstler in der Krise

Ein Film von Claus Wischmann & Isabel Hahn, WDR, 60 min.

Was soll man machen, wenn die Kultur zum absoluten Stillstand kommt, Theater, Kinos und Konzertsäle auf unbestimmte Zeit schließen, Festivals abgesagt werden und sogar gemeinsames Musizieren lebensgefährlich sein kann?
Musiker, Tänzer und Komponisten erzählen per Videotagebuch aus ihrem Alltag. Sie setzen musikalische Zeichen gegen die Angst, die Ungewissheit, die Langeweile oder kämpfen schlichtweg um ihre Existenz.

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Regie: Claus Wischmann, Isabel Hahn
Redaktion: Christian Nurtsch-Wesener (WDR)
Hergestellt von: Sounding Images, im Auftrag des WDR
Länge: 60:00

Chansonnière und Schauspielerin Ute Lemper gibt Einblicke in ihr Leben mitten im Corona-Hotspot New York, wo sie zusammen mit vier Kindern und ihrem Mann lebt. Der Trompeter Simon Höfele entwickelt derweil in seiner winzigen Wohnung ausgeklügelte Multikamera-Clips, um auf Grund der Enge nicht völlig durchzudrehen und sich an seinem Instrument auszupowern, während sich der Cellist Johannes Moser von Mecklenburg-Vorpommern über Bayern bis nach Wien durch den Lockdown schlagen muss.

Ähnlich wie Höfele geht es den frisch verlobten Tänzern Eric White und Feline van Dijken in Düsseldorf, die eigentlich geplant hatten, im Sommer zu heiraten. Auf Spitzenschuhen arrangieren sie sich in ihrer 5qm-Küche, denn für die Proben mit ihrem Choreographen Martin Schläpfer müssen sie dennoch fit bleiben.

Der Komponist Volker Bertelmann alias Hauschka arbeitet an der Musik für einen großen Netflix-Spielfilm, die eigentlich in Island produziert werden sollte. Nun bleibt Hauschka in Düsseldorf, badet statt in den heißen Quellen Islands in Tischtennisbällen und muss eine Lösung finden, wie er mit einem isländischen Orchester trotzdem produzieren kann.

Für die Gitarristin und Singer-Songwriterin Judy Bailey geht es um die Existenz als Musikerin. Zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern gibt sie Online-Küchenkonzerte und verkauft dabei CDs. Auch für freiberufliche Sänger wie den Kölner Tenor Robert Reichinek sind rund um Ostern die wichtigsten Einnahmen des Jahres ausgefallen. Während er überlegt, Hartz IV anzumelden, hat sich die international gefeierte Sopranistin Marlis Petersen allein nach Griechenland zurückgezogen und kämpft dort mit der Einsamkeit.

Ein Film, geschnitten aus User-Generated-Content, aus den Videotagebüchern der Künstler selbst. Viele sehr persönliche Beobachtungen, die sich zu einem dichten Netz aus Emotionen und Erfahrungen verweben. Dabei lauert die aktuelle Situation ständig im Hintergrund, die Verbreitung des Coronavirus, die Maßnahmen der Regierungen, der Lockdown und die ständige Hoffnung auf Lockerungen. So entsteht ein gemeinsames und doch sehr intimes Zeitdokument dieses weltumspannenden Ereignisses, dessen Ausgang immer noch ungewiss ist und dessen Krise gerade die Künstler besonders hart trifft.

Corona Diaries

Corona Diaries

Corona Diaries

Ein Film von Elke Sasse u.a., 43 / 60 / 73 min, Arte/RBB/DW 2020
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Corona hat unser Leben verändert. Und unser Zeitempfinden. Am 9. März erklärte Italien das ganze Land zur Sperrzone, ab 16. März ging Deutschland in den Lockdown. Das alles kommt uns vor, als sei es schon ewig her.  

Die Dokumentation „Corona Diaries“ zeichnet 30 Tage der Pandemie nach – anhand von Material, das Protagonisten in aller Welt mit ihrem Handy gedreht haben. Sie erzählen ihren ganz persönlichen Alltag in Form eines globalen Videotagebuches: Die Krankenschwester auf der Corona-Station in Spanien, die Virenforscherin in Frankreich oder der LKW-Fahrer aus Deutschland; der Fotograf im Iran, der Student in China und der Bauarbeiter in Indien; das junge Mädchen im Flüchtlingslager in Griechenland, der Aktivist in Sao Paolo oder der Lieferbote in New York.  

Was soll man machen, wenn nichts mehr geht, wenn die Läden und Büros geschlossen sind, die Straßen leer oder ganze Regionen unter Quarantäne gestellt werden? Wohin mit der Angst, der Ungewissheit, mit der Langeweile, der Unzufriedenheit, wenn die Freunde nicht mehr erreichbar sind? Das Handy bleibt. Ihm vertrauen Menschen ihre Gedanken an, mit ihm dokumentieren sie, was sich verändert.  

So erleben wir, was jenseits der Fakten liegt: Die Leere, die Langeweile, die Furcht vor der Infektion, die Sorge um den Job und die Existenz; ihre Wohnung, ihre Straße, ihre Stadt; die große Welt, die in die kleine reicht, mit Nachrichten, Verordnungen, Veränderungen. Und wir nehmen teil am neu entdeckten Miteinander, den kleinen Hoffnungszeichen. 

„Corona Diaries“ ist ein persönliches und authentisches Dokument dieses weltumspannenden Ereignisses im Zeitraffer. 

Redaktion ARTE/RBB: Dagmar Mielke

Redaktion RBB: Ute Beutler

Redaktion DW Deutsche Welle: Hanne Kehrwald, Frauke Sandig

 

Corona Diaries Online

Die „Corona Diaries“ sind ein multimediales Online- und TV-Projekt. Eine Reihe von Social Videos sind bei ARTE veröffentlicht und die Deutsche Welle hat sie in vier Sprachen adaptiert:

DW Documentary’s YouTube channel (auf Englisch)
DW Documentary’s Instagram (Englisch)
DW Documental (Spanisch)
DW Documentary Arabic (Arabisch)

Start-up ins Risiko – Von der Idee bis zur Pleite

Start-up ins Risiko – Von der Idee bis zur Pleite

Start-up ins Risiko – Von der Idee bis zur Pleite

Ein Film von Boris Quatram, 45 min, ZDFinfo 2019

Pro Jahr wagen etwa 850 000 Gründer den Schritt und werden Unternehmer. Doch nur eins von zehn deutschen Start-ups übersteht die ersten fünf Jahre.

In Deutschland ein Unternehmen zu gründen, ist recht unproblematisch. Doch die Schwierigkeiten lassen nicht lange auf sich warten: Standortbeschaffung, Kundenakquise, Lizenzen und Bürokratie sind die vier zentralen Herausforderungen für Jungunternehmer.

Hinzu kommen oft Probleme mit der Finanzierung. Banken und private Kreditgeber kennen die miese Erfolgsbilanz. Auch wenn es sich auf den Hochglanzbroschüren über „Investmentpartner der Innovationen“ anders liest, die Geldgeber scheuen oft das Risiko.

Die Mitarbeitersuche gestaltet sich ähnlich schwierig. Denn ein Job in einer Firma, bei der nicht klar ist, ob sie die nächsten Jahre überdauert, ist nicht sonderlich attraktiv. Oft werden gerade junge Teammitglieder sehr schlecht bezahlt.

Organbote im Einsatz – Wettlauf zwischen Tod und Leben

Organbote im Einsatz – Wettlauf zwischen Tod und Leben

Organbote im Einsatz – Wettlauf zwischen Tod und Leben

Ein Film von Sabine Streich, SWR, 30 min.

Alle 8 Stunden stirbt in Deutschland ein Mensch, weil ein Organ versagt. Warten auf eine Organspende ist ein Kampf gegen die Zeit und den Mangel, denn es gibt nicht genug Spender.

Matthias Baumgart erlebt das täglich, seit zwölf Jahren transportiert er für die Malteser Mainz Organe, ehrenamtlich. Es ist ein Weg zwischen Tod und Leben, denn immer wenn ein Mensch stirbt und seine Organe spendet, bekommt ein anderer Mensch eine Chance zum Leben. Weil es fast immer schnell gehen muss, ist Baumgart fast immer bereit, sofort loszufahren, Tag und Nacht. Manchmal fährt er dann mit Blaulicht.

Vor allem bei Herzen und Lungen drängt die Zeit, deshalb Herz und Lunge begleitet gleich ein ganzes Ärzteteam. Matthias Baumgart trägt die Verantwortung für den sicheren und schnellen Transport der Ärzte und der Organe. Oft warten die Empfänger schon im OP auf das neue Organ, auch nachts.

So hat es auch Merle Holst erlebt. Die 19 jährige Studentin war 15 Jahre alt, als sie plötzlich gesundheitliche Schwierigkeiten bekam. Die Diagnose der Ärzte: Sie braucht ein neues Herz. Merle Holst hat Glück: Nur 6 Monate muss sie warten. Heute lebt sie mit dem Herzen eines anderen Menschen und das Wissen, dass sein Tod ihr Leben bedeutet, begleitet sie.

Fast immer sind es die Angehörigen, die die Entscheidung treffen müssen, viel Zeit bleibt meist nicht. Denn oft kommt der Tod plötzlich und völlig unerwartet.

Leonard Sieben aus Mainz war 13 Jahre alt, als er auf dem Weg zur Schule mit dem Fahrrad verunglückt. Die Ärzte haben keine Chance sein Leben zu retten. Konfrontiert mit dieser schlimmen Diagnose sollten die Eltern Nicole und Silvan Sieben eine Entscheidung für eine Organspende? Wie schaffte der behandelte Arzt es, der selbst 5 Kinder hat, in dieser extremen Situation über Organspende zu reden?

Eine emotionale Ausnahmesituation für alle Beteiligten: Spender, Empfänger, Angehörige, Betreuer, Ärzte, Fahrer. Entscheidungen und Einsätze zwischen Tod und Leben hinterlassen Spuren.

„Mensch-Leute“ begleitet Menschen in diesen Situationen mit der Kamera. Matthias Baumgart , der bei seiner ehrenamtlichen Arbeit als Organbote für die Malteser in Mainz Organe von Spendern zu Empfängern transportiert. Nicole Sieben, eine Mutter, die die Organe ihres Sohnes gespendet hat. Was bedeutet ihr diese Spende und würde sie es wieder tun? Und Merle Holst, eine junge Frau aus Hamburg, die Glück hatte, aber trotzdem um ihr neues Herz bangen muss.